-->

03.06.2007

Großraumdisco

Zum ersten Mal in einer solchen gewesen ...

Wenn ich im hässlichsten und deprimierendsten Industriegebiet der Stadt stehe, merkt keiner, dass ich die Arschritze eines Architekten fettig und braun heruntergeflossen und Gebäude geworden bin.

Wenn ich ein Hawaiihemd trage, sieht niemand meinen 50 Jahre alten Bierleib und mein Pädophilengrinsen, umso weniger, wenn ich im Halbdunkel unter der Treppe lauere, um ab und zu unter einen allzu kurzen Rock linsen zu können.

Wenn ich einen gynäkologischen Ausschnitt anziehe, sieht niemand die Angst und das Kind in meinem Gesicht. Oder dass ich keine Ahnung habe, wozu ein Kajalstift gut ist.

Wenn ich mit meinem zwei Nummern zu großen 100-Euro-H&M-Polyesteranzug auflaufe, bin ich der Mac, und ich kann für ein paar glückliche Stunden meinen Sackgassenjob als D2-Handyverkäufer oder Callcenter-Agent vergessen.

Wenn ich die ausgelutschtesten Hits der 80er und 90er auflege, tanzen die Zombies und wundern sich nicht, dass mein letzter kreativer Akt darin bestand, als Zweijähriger mit meinem eigenen A-A Bilder für Mami zu malen.

Wenn ich meine Brust aufpumpe wie ein Frosch, frisst mich hoffentlich kein Storch.

Wenn ich mein gesamtes Geschäftsmodell auf die erbarmungsloseste Offenlegung der Nachtseite der Menschheit auslege, kann ich mehr tröstenden Alkohol verkaufen.

Nie mehr!

5 Kommentare:

  1. Du dort finden was du mitbringst, junger Skywalker.

    AntwortenLöschen
  2. Stimmt, ich war nüchtern, als ich ankam. Fast schon knurd.

    AntwortenLöschen
  3. Nur einen es gibt, der sprechen darf so zu Andi: Mich.
    In der Macht du üben dich sollst mein junger Padawan und bald schon soll das Imperium wiederauferstehen, muahhhahaha.

    AntwortenLöschen
  4. Meine Güte! Knurd in eine Grossraumdisco zu gehen... Das nenne ich wahren Mut!!! :-)

    AntwortenLöschen