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14.06.2007

Wie ich werden will

In der U2 setze ich mich neben einen Mann und eine Frau in den späten Fünfzigern. Sie belehrt ihn, dass Bandenwerbung Werbung für Banden sei und es für Nichtmitglieder von Banden gesetzlich verboten, diese anzusehen. Er ist froh, dass er nur selten Fußball schaut und so dem Gefängnis entkommt, und fragt sie neugierig, ob das nicht Werbung für kriminelle Organisationen wäre, worauf sie antwortet, dass das ja gerade der Verbotsgrund wäre. Sie fügt eine launige Kritik von Petra Gesters Buch "Reifeprüfung" an, das offenbar eine einzige Plärrerei übers Älterwerden ist, und er sagt, dass wir gerade an einer Eckkneipe vorbeigefahren seien und dass es in denen manchmal rund gehe.

Ich muss unbeherrscht lachen, und die Frau fragt mich, was ich denn lese, und meint, dass man mehr leben solle und weniger lesen, dann steigen sie und ihr Gefährte aus.

Verliebt und bewundernd lache ich den ganzen restlichen Heimweg lang.

3 Kommentare:

  1. Kann ich bitte auch den ganzen lieben langen Tag lang solche Gespräche führen bis der Tod mich vom Leben scheidet?

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