Jeder Wunsch aus meinen Kommentaren ist mir heiligster Führerbefehl, den ich mit meinem reinen Bl-
Ach nein, meine Zuteilung an Naziwitzen für dieses Quartal habe ich ja leider schon aufgebraucht. Dann fange ich ohne Umschweife mit meinem Bericht vom
Fantasy Filmfest an, bei dem ich dieses Jahr aufgrund plötzlicher Krankheit leider nur drei Filme sehen konnte, die erfrischend zynisch humorvolle, aber etwas unter einem niedrigen Budget und manchmal plakativen Szenen leidende Zombieparabel
"Fido" mit Carrie-Anne Moss als bis zum Äußersten resoluter Fifties-Hausfrau, den recht rührenden und stimmungsvollen Anime
"Toki wo kakeru shôjo" ("The girl who leapt through time") über ein Mädchen, das eher durch die Zeit stolpert, und den ersten Teil von
"Death Note", in dem sich sympathisch urjapanische Produzenten, Regisseure und Schauspieler manchmal noch etwas tapsig, aber meist erfolgreich und spannend an westlichen Kinokonventionen versuchen. Wüsste ich nur, was in der Fortsetzung passiert!
Manchmal ist es auch besser, nichts zu wissen. Zum Beispiel, dass der Anfang von
"Fantastic Four 2" (Fantastic 8?) genauso absolut bekackt ist wie
der erste Film, den ich mir seinerzeit aus unrekonstruierbaren Gründen in Gänze angetan habe. Ich verstehe ja, dass man aus Fairneß keinen Schauspieler mit mehr als drei Gesichtsmuskeln neben die zwar sehr hübsche, aber auch sehr leere Jessica Alba stellen darf, doch muss man es mit der hochdosierten Schlaftablette Ioan Gruffudd und dem keine Vorhersehbarkeit auslassenden Drehbuch so weit treiben? Und wenn wir schon dabei sind, was ist eigentlich bei
"Spider-Man 3" passiert? Sind Kirsten Dunsts Brüste mit einem indianischen Fluch belegt und müssen alles mit sich nach unten ziehen, immer weiter nach unten, immer weiter, oh Gott, lass es aufhören!? War die Szene mit dem aufgrund des Einflusses der außerirdischen Teerpfütze durch die Stadt tanzenden oder besser spastisch zuckenden Tobey Maguire
ernst gemeint? Und was macht überhaupt die ziemlich bezaubernde Bryce Dallas Howard in diesem Wrack?
Apropos bezaubernd, das trifft auch auf den liebevollen Disney-Zeichentrickfilm
"The Sword in the Stone" ("Merlin und Mim") zu, den ich mir kürzlich in einem Anfall präseniler Nostalgie gekauft und sehr genossen habe, genauso wie den witzigen und originellen "Kult"
"Labyrinth" mit einer sehr jungen, unwahrscheinlich liebenswerten und glaubwürdigen Jennifer Connelly und David Bowie, dessen Kostüm zwar die Phantasie des armen Zuschauers arg beutelt, aber der auch die vollkommene Besetzung für den Koboldkönig ist.
"Das ist mein Mann", scheppernd springen die Überleitungen von Absatz zu Absatz, muss sich auch Sebastian Schipper beim Casting von
"Absolute Giganten" gedacht haben, als er den unendlich triefäugigen Frank Giering vor sich sah, der hier zusammen mit dem unvermeidlichen Florian Lukas, dem wie immer kuschelweichen Antoine Monot Jr. und einer rätselhaft attraktiven Julia Hummer lange vor ihrer totalen moralischen Bankrotterklärung als
Leni Riefenstahl Werbefigur für die GEZ ein erstaunlich gutes Team für einen letzten Abend auf Hamburgs großen, einsamen Straßen bildet, vom besten deutschen Kameramenschen Frank Griebe gewohnt genial gefilmt. Ach, Filme ...
Jetzt aber wieder zurück zu Büchern.