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17.07.2005

Apropos Spiegel

Man muss dieses Interview mit Joachim Fest weder online kaufen noch im Heft lesen, es reicht, sich das einleitende Foto anzusehen, um zu wissen, dass man es mit einer wahren Geistesgröße der Eitelkeit zu tun hat. Fest sitzt nicht vor seiner Bücherwand, er thront, links und rechts in Ermangelung von Marmorlöwen von Lampen flankiert, mit monarchisch herablassendem Blick auf seinem schwarzen Ledersofa, hinter ihm Unmengen von kaum berührt anmutenden Büchern, die vor allem wegen ihrer Wirkung im Regal ausgesucht worden zu sein scheinen. Dass es sich nicht um ein wirkliches Studierzimmer handeln kann, merkt man spätestens, wenn man sich überlegt, wie der geschichtswichtige Geschichtsschreiber eigentlich an die obersten Bücher hinter dem Sofa herankommt. Schiebt er es immer beiseite? Mit seinen 78 Jahren? Oder klettert er gar darauf? - Das oberste Bord ist bestimmt drei Meter hoch und damit immerhin halb so groß wie Joachim Fests Ego.

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