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10.09.2007

Film Film Film

Jeder Wunsch aus meinen Kommentaren ist mir heiligster Führerbefehl, den ich mit meinem reinen Bl-

Ach nein, meine Zuteilung an Naziwitzen für dieses Quartal habe ich ja leider schon aufgebraucht. Dann fange ich ohne Umschweife mit meinem Bericht vom Fantasy Filmfest an, bei dem ich dieses Jahr aufgrund plötzlicher Krankheit leider nur drei Filme sehen konnte, die erfrischend zynisch humorvolle, aber etwas unter einem niedrigen Budget und manchmal plakativen Szenen leidende Zombieparabel "Fido" mit Carrie-Anne Moss als bis zum Äußersten resoluter Fifties-Hausfrau, den recht rührenden und stimmungsvollen Anime "Toki wo kakeru shôjo" ("The girl who leapt through time") über ein Mädchen, das eher durch die Zeit stolpert, und den ersten Teil von "Death Note", in dem sich sympathisch urjapanische Produzenten, Regisseure und Schauspieler manchmal noch etwas tapsig, aber meist erfolgreich und spannend an westlichen Kinokonventionen versuchen. Wüsste ich nur, was in der Fortsetzung passiert!

Manchmal ist es auch besser, nichts zu wissen. Zum Beispiel, dass der Anfang von "Fantastic Four 2" (Fantastic 8?) genauso absolut bekackt ist wie der erste Film, den ich mir seinerzeit aus unrekonstruierbaren Gründen in Gänze angetan habe. Ich verstehe ja, dass man aus Fairneß keinen Schauspieler mit mehr als drei Gesichtsmuskeln neben die zwar sehr hübsche, aber auch sehr leere Jessica Alba stellen darf, doch muss man es mit der hochdosierten Schlaftablette Ioan Gruffudd und dem keine Vorhersehbarkeit auslassenden Drehbuch so weit treiben? Und wenn wir schon dabei sind, was ist eigentlich bei "Spider-Man 3" passiert? Sind Kirsten Dunsts Brüste mit einem indianischen Fluch belegt und müssen alles mit sich nach unten ziehen, immer weiter nach unten, immer weiter, oh Gott, lass es aufhören!? War die Szene mit dem aufgrund des Einflusses der außerirdischen Teerpfütze durch die Stadt tanzenden oder besser spastisch zuckenden Tobey Maguire ernst gemeint? Und was macht überhaupt die ziemlich bezaubernde Bryce Dallas Howard in diesem Wrack?

Apropos bezaubernd, das trifft auch auf den liebevollen Disney-Zeichentrickfilm "The Sword in the Stone" ("Merlin und Mim") zu, den ich mir kürzlich in einem Anfall präseniler Nostalgie gekauft und sehr genossen habe, genauso wie den witzigen und originellen "Kult" "Labyrinth" mit einer sehr jungen, unwahrscheinlich liebenswerten und glaubwürdigen Jennifer Connelly und David Bowie, dessen Kostüm zwar die Phantasie des armen Zuschauers arg beutelt, aber der auch die vollkommene Besetzung für den Koboldkönig ist.

"Das ist mein Mann", scheppernd springen die Überleitungen von Absatz zu Absatz, muss sich auch Sebastian Schipper beim Casting von "Absolute Giganten" gedacht haben, als er den unendlich triefäugigen Frank Giering vor sich sah, der hier zusammen mit dem unvermeidlichen Florian Lukas, dem wie immer kuschelweichen Antoine Monot Jr. und einer rätselhaft attraktiven Julia Hummer lange vor ihrer totalen moralischen Bankrotterklärung als Leni Riefenstahl Werbefigur für die GEZ ein erstaunlich gutes Team für einen letzten Abend auf Hamburgs großen, einsamen Straßen bildet, vom besten deutschen Kameramenschen Frank Griebe gewohnt genial gefilmt. Ach, Filme ...

Jetzt aber wieder zurück zu Büchern.

6 Kommentare:

  1. Death Note ist wirklich gut, die Umsetzung orientiert sich sehr nah am Manga. Dieser erscheint leider auch nur recht schleppend auf Englisch, so dass es spannend bleibt. Beeindruckend, wie ausgiebig man eine einzelne Story-Idee, durchsetzt mit so vielen Klischees, so mannigfaltig variieren kann...

    Was mit Spiderman III passiert ist? Mir wurde zugetragen, der zweite Teil wäre in den USA gefloppt, so frei nach dem Motto: "Ein Held mit Selbstzweifeln? Ein Bösewicht, der nicht purer Schurke ist? Was für ein Schmarrn!" Daraufhin wurde der dritte Teil inhaltlich gemainstreamt. Ich hoffe ja immer noch, dass das nicht wahr ist.

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  2. Hi Andi!
    Schön, daß du endlich über das FFF und deine Eindrücke berichtet hast.
    Aber bitte lass doch in Zukunft, auch wenn es ironisch gemeint ist, dieses "Nazigeschwätz" weg.
    Man dankt.

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  3. Na gut, genug Naziwitze fürs Quartal. Aber "Spider-Man 2" hat doch fast soviel eingespielt wie der erste Teil, sowohl in den USA als auch weltweit, wie man leicht auf den einschlägigen Seiten wie boxofficemojo.com nachlesen kann. Die Produktionskosten waren allerdings deutlich höher. Teil 3 war aber auch nach Blockbuster-Maßstäben richtig schlecht, oder bin ich nur an den eigentlich auch üblen Maßstab der 90er gewöhnt?

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  4. Oh, nicht das du mich falsch verstanden hast; ich bin (logischer) Weise GEGEN Nazis! Daher bitte auch keine Witze und dergleichen. Merci.
    Aber was hat das alles mit (den schlechten) Spider-Man Filmen zu tun?!
    :-P

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  5. Labyrinth ist ein echter Classiker, den man sich auch gerne mal wieder ansieht.
    :-)

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  6. Gegen Nazis zu sein ist ja selbstverständlich, aber ich werde immer skeptisch, wenn jemand über etwas keine Witze gemacht haben will. Man muß den Ernst des Lebens nicht noch befördern.

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