Aufgrund der weltweiten Bevölkerungsexplosion, Urbanisierung und Verbreitung von Massenverkehrsmitteln gibt es immer mehr Massenereignisse, die große Anforderungen an Sicherheit und Effizienz stellen. Um ihnen erfolgreich zu begegnen, ist es nicht nur nötig, die in Fußgängermengen vorhandenen Phänomene gut zu kennen, sondern vor allem, sie gut zu modellieren, da Feldversuche aus einleuchtenden Gründen nur schwer durchführbar sind.
Welche Phänomene treten in Fußgängermengen auf? Und warum?
Zur Beantwortung der zweiten Frage stellen wir fest, dass einzelne Fußgänger
- Umwege und Umkehren vermeiden, was zum Beispiel zu Trampelpfaden führt
- den schnellsten, bequemsten Weg und die effizienteste Geschwindigkeit vorziehen
- und zu anderen Fußgängern, Hindernissen und Gefahren Abstand halten, abhängig von der Mengendichte und der Gehgeschwindigkeit.
- Sich entgegenkommende Ströme fließen in Bahnen, die die Effizienz für alle erhöhen
- Aufgeregte und zu dichte Ströme blockieren sich durch Reibung und Kollisionen
- Sich kreuzende Ströme bilden Streifen rechtwinklig zur Summe der Richtungsvektoren, was wiederum die Effizienz für alle erhöht
- An Flaschenhälsen kommt es zu Behinderungen und Verstopfungen, da niemand nach hinten sehen kann; dies gilt besonders, wenn sich ein Weg zuerst weitet und dann wieder verengt, da an der breiten Stelle auseinanderstrebende und einander überholende Fußgänger an der engen Stelle wieder aufeinandertreffen.
Paniken entstehen jedoch weiterhin aus vielerlei Gründen an anderen Orten der Welt, an denen sich viele Menschen versammeln, und führen aufgrund der instinktiven Kopflosigkeit und dem Herdentrieb der Menge oft zu Toten und Verletzten, allermeistens aufgrund der Panik selbst, nicht wegen ihrem eigentlichen Grund.
Was für ein Modell stellt nun sowohl Phänomene ruhiger als auch panischer Fußgängermengen möglichst wirklichkeitsgetreu dar? Auftritt Dirk Helbing, Professor der Theoretischen Physik, mit seinem Soziale-Kräfte-Modell und der einfachen Grundgleichung
Das Ganze gibt's auch in einer Hausarbeit von irgendjemandem zum ausführlicheren Nachlesen und auf den angegebenen Sites oder mit geeignetem Gegoogle zum weiteren faszinierten Vertiefen. Schuld erfüllt?
Interessante Arbeit von irgendjemandem. Nur hätte ich mir gerne eine kleine Veranschaulichung der Aussage "Zwei sich kreuzende Fußgängerströme bilden Streifen rechtwinklig zur Summe der
AntwortenLöschenVektoren der angestrebten Bewegungsrichtungen" (Laz05,5) gewünscht. Oder eine bildhaftere Sprache, derer sich jener Autor sonst ja auch erfolgreich bedient. ("Verkämmungen"? "Verwebungen"? Oder was passiert da? Bitte bei Gelegenheit pantomimisch darstellen.) - Im Übrigen Grüße von Aly, der auch gern eine Fortsetzung der Wohnungsodyssee läse...
Was Vektoraddition ist, weißt Du: Man legt Richtungspfeile aneinander und ermittelt die resultierende Richtung vom Anfang her. Wenn sich nun also zwei rechtwinklig zueinander fließende Fußgängerströme kreuzen, entstehen Streifen im Winkel von 45 Grad. Man kann sich das wie die Zacken eines Kamms vorstellen, richtig.
AntwortenLöschenGruß zurück, neue Wohnungsabenteuer gibt's bald. Nur Geduld :)
Oh. Ich bin mir nicht sicher, ob das Bild nicht bloß zufällig traf... Trotzdem danke. Hab bloß NRW-Abi, kann ich zur Erläuterung anfügen...
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