"Super Castlevania IV": Ein Videospiel ist genau dann sehr sehr gut, wenn man bei der Arbeit seinen kompletten, wunderbar atmosphärischen Soundtrack auf YouTube hört
"Silent Hunter III": Aus unergründlichen Gründen habe ich schon seit seligen NES-Zeiten ein ozeantiefes Faible für U-Boot-Simulationen. Damals, in "Silent Service", sahen sie noch so aus wie oben links bzw. rechts, eine blaue Fläche für den Pazifik, ein schwarzer Balken für mein Boot, eine krude Masse Pixel für die Frachter, die ich versenken musste. Und oh, wie ich sie versenkt habe, und wie gejubelt, wenn sie explodierend auf den Grund sanken, und wie Blut und Diesel und Batteriesäure geschwitzt, wenn ich von den weißen Balken der Zerstörer wegschleichen musste, die erbarmungslos Wasserbomben warfen. Vielleicht mein liebstes NES-Spiel.
Unbeschreiblich also meine Freude, mit "Silent Hunter III" den wohl detailliertesten und mitreißendsten U-Boot-Simulator bis 2005 in meine nach Salzwasser riechenden Hände bekommen zu haben. Jetzt sieht das Meer aus dem Hauptperiskop, in einem ruhigen Moment, so aus wie oben links, und so wie oben rechts der Blick aus dem kleineren, wendigeren Observationsperiskop, in 34 Metern Tiefe, direkt unter einem Kriegsschiff, das mich sucht, Kapitänleutnant Andreas "Ace" Lazar auf U-49, 7. Flottille Kiel, im März 1940 nicht weit vor der Küste Irlands.
Man kann auf der Brücke stehen und Ausschau nach Konvois halten. Man kann einen Kurs seiner Wahl durch den Atlantik planen und trigonometrisch ausrechnen, wohin man fahren muss, um feindliche Schiffe abzufangen. Man kann seine Crew entschlossen brüllend zum Reparieren der Batterien kommandieren, wenn man dringend vor den pingenden Zerstörern und ihren tödlichen Wasserbomben fliehen muss. Man kann mit der Deckkanone waidwunde Tanker zerstören und mit der Flak britische Flugzeuge, und nintendoharte Spieler können sogar ihre Torpedos manuell programmieren, wenn sie in einer sternlosen Sturmnacht anhand ihres Erkennungsbuches fehlerfrei festgestellt haben, dass der schwarze Fleck in zwischen drei und fünf Kilometern Entfernung, der zwischen zwei und sieben Knoten macht, ein riesiges alliiertes Frachtschiff sein muss.
Kurz, "Silent Hunter III" ist so, wie wirklich in einem U-Boot zu sein, solange es noch keine speziellen Controller gibt, kaum mannshohe, vorgerostete Röhren mit Wasseranschluss und Duftsprühern, die den beißenden Geruch 50 ungewaschener U-Boot-Fahrer verströmen. Ich werde den Prototypen kaufen.
"Star Wars: Battlefront II": Mindestens gleichauf mit meiner Passion für den U-Bootkrieg kommt meine Liebe zu "Star Wars". In "Battlefront II" spielt man verschiedene Arten von Klon- und später Sturmtruppen, die auf und über verschiedenen Planeten wie Kashyyyk und Coruscant mit mehreren durchschlagenden Waffen, Fahrzeugen und Raumschiffen und sogar mit der Hilfe von Jedi wie Aayla Secura (bin ich ein rettungsloser Nerd, wenn ich ihren Namen sofort gewusst habe, als ihr Bild eingeblendet wurde? Neein) und Yoda für die Republik und später das Imperium kämpfen, im Verbund mit computer- oder freundgesteuerten Einheiten, die auf großen Karten unter anderem Flaggen erobern und Stützpunkte halten müssen. Das ist alles sehr dynamisch und krachend gemacht und bringt viel Spaß, doch ich werde in diesem Leben nicht mehr der größte Shooterfan, selbst wenn ich Meister Yoda steuern darf. Aber YMMV.
"SimCity 4": Auch hier kenne ich schon einen der frühesten Vorgänger, das gute alte "SimCity" auf dem Super Nintendo. Noch immer muss man eine Stadt mit Wohn-, Geschäfts- und Industriegebieten errichten, Straßen, Gleise und Wasserrohre verlegen und seine Bürger bilden und vor Verbrechen schützen. Nur gibt es jetzt Bauelemente wie einen Metro-zu-El-Übergang und mindestens drei verschiedene Flughäfen, dazu ein Dutzend verschiedene Datensichten und eine wunderschöne, trotz der hohen Komplexität klare Grafik. Sobald man drin ist in seiner Rolle als Andreas "Ace" Lazar, wohlwollend mit harter Hand auf dem Steuerknüppel des Bulldozers führender Bürgermeister von Ace City in der Metropolregion Aceland, kann man sich in einen wahren Rausch bauen, und die Jahre fliegen nur so vorüber. Vielleicht kann ich so auch einmal in 2010 ankommen.
Bisschen doof ist, dass man die "ich bin ein mieser kleiner Bilderdieb"-Grafik zu lesen bekommt, wenn man die Beiträge über den RSS-Feed im z.B. Google-Reader liest. Das trübt den Eindruck der ansonsten schönen Beiträge ein wenig.
AntwortenLöschenHaha, ganz vergessen, dass die "Dieb"-Grafik immer noch aktiv ist. Hab sie jetzt deaktiviert. Besser?
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