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01.03.2005

Eine hübsche angehende Tierärztin

...berichtete ihrer Freundin heute früh in der Straßenbahn ganz kurz, dass sie ein Praktikum auf dem Schlachthof abgelehnt habe, und dann in aller lautstarken und detaillierten Ausführlichkeit, warum. Dass sie nicht eben gekeulte Kälber darauf prüfen wolle, ob sie auch wirklich tot seien. Dass sie hühnerköpfende Maschinen verabscheue und mehr noch nach dem Köpfen herumrennende Hühner. Und dass sie das hysterische, panische Quieken der Schweine, die, in einer Reihe vor dem Schlachthaus stehend, merkten, dass sie sich in ihren blutigen Tod begäben, nicht ertrüge. Wäre ich nicht von meinem unmenschlich frühen Aufstehen völlig geplättet gewesen, ich hätte soviel naive Wirklichkeitstreue breit angelächelt. Guten Appetit, SSB-Kunden!

Apropos Frühaufstehen (5:30!!!1§$%&), als zweiwöchiger Hospitant-Praktikant an einer Stuttgarter Berufsschule bleibt mir nichts Anderes übrig, aber wenn ein Schüler nach langem vergeblichen Rätseln mit seinen Freunden von mir wissen will, von wann bis wann der Erste Weltkrieg gedauert hat und ich in meiner Antwort Selbst- und Anderenerhellung verbinden kann, bin ich's, unendlich bescheiden, schon zufrieden. All the world's a stage!

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