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02.07.2007

Westdeutschlandreise, Teil 2

Nach einem sehr großartigen Abend mit der unbeschreiblich wunderbaren A. und ihren ausgesprochen sympathischen Freunden F. und J., warum gab es in meiner ersten Fakultät nie so tolle Menschen, verabreden wir uns am nächsten Tag zum Shopping in der Maastrichter Innenstadt.

Zum Power-Shopping.

Mir schwirrt noch ganz der Kopf von der unglaublichen Unzahl an Kleidungsstücken und Schuhen, von denen ich kaum glauben kann, dass sie irgendjemand klaren Verstandes designen und herstellen, geschweige denn kaufen würde, und andererseits der verwirrenden Vielfalt kleiner und kleinster Details und Accessoires, die Outfits erst ihren Reiz und ihre Schönheit geben, zumal an so ausgezeichnet charmanten Trägerinnen wie A. und F., da ist es schon Abend, und wir stolpern bzw. ich stolpere und A. geht in einen der berühmten Holländer Coffeeshops, in denen Drogen so betont nüchtern und trocken sachlich verkauft werden wie sonst nur Knarren und Dildos. Nach dieser interessanten Erfahrung vergeht der Abend rauch-, rede- und weingeschwängert ausnehmend angenehm, und schweren Herzens sage ich der lieben A. am nächsten Morgen auf Wiedersehen. Wollte, ich lebte auch an der Maas.

An meiner nächsten Station Köln angekommen, habe ich kaum Zeit, den tatsächlich noch nie von mir gesehenen, gewaltigen Dom zu bewundern, sondern muss in die Einkaufsmeile eilen, um für das Abendprogramm des bevorstehenden Debattierturniers noch einen neuen schwarzen Anzug zu kaufen, da mein alter sich auf die Dauer doch als zu eng erwiesen hat. Beckenknochenzerdrückend eng.

Die rheinisch direkte Verkäuferin liefert mir mit dem lachenden Hinweis auf mein "Bäuchelchen", das für die Spannung über dem zweiten Knopf sorge, einen weiteren Grund, so langsam vielleicht doch mal über ein wenigstens kleines Abo für die Muckibude nachzudenken, da macht mich ein Blick auf die Uhr zum Turnierort hetzen, den Rollkoffer hüpfend im Schlepptau. Im Turnier selbst schneiden Teampartner J. und ich im Gegensatz zu sonst aus mehreren Gründen weder richtig gut noch richtig schlecht ab, aber solche Phasen muss es auch mal geben, und bei der abendlichen Pisse in Reagenzgläsern, die die Menschen hier statt Bier trinken, ist meine Stimmung wieder so gehoben, dass ich mich zum Ende des Turniers mit meinem neuen Anzug und einer kurz geliehenen Brille sogar zu einem sogenannten "Spaßfoto" hinreißen lasse. Achtung, die Betrachtung kann zu gravierenden und irreparablen Schäden am Zwerchfell führen!

Spaß!!

Mag ich das Turnier auch nicht gewonnen haben, zeige ich meine wahren Fähigkeiten doch am Finalbuffet, das ich wie immer als einer der ersten plündern kann. Derart gestärkt, mache ich mich später auf den Heimweg in die Jugendherberge, um vor der Fahrt zu meinem letzten Ziel Schwäbisch Hall wenigstens noch ein bisschen zu schlafen. Unser dritter Mann M. folgt mir, doch wird bald von passierenden Kölnern in ein freundliches Gespräch verwickelt. Als ich mich umdrehe, sehe ich ihn eifrig mit einem hübschen Mädchen aus der Gruppe reden, das ihn eben, wie ich später erfahre, eingeladen hat, doch noch mit ihnen mitzukommen. Ich beschließe, ihm nur noch zu sagen, daß ich schon vorgehe und wie der Weg zur Jugendherberge ist, falls er ihn nachher überhaupt noch gehen will, zwinker zwinker, doch der Seppel nimmt meine faktisch-forsche Art für einen Befehl, läuft mir hinterher und lässt das arme Mädchen verdattert stehen.

Weil ich so lachen muss, dass mein Freund lieber mir gehorcht, statt Sex zu haben, kann ich nicht schlafen und verpasse, nachdem ich die Juhe wie ein richtiger Geschäftsmann im Anzug und mit Koffer mitten in der Nacht verlassen habe, für einen Moment eingenickt fast meinen Anschlusszug. Wären Männer nur schwanzgesteuerter!

7 Kommentare:

  1. Falls du mit deiner ersten Fakultät noch die meinige jetzige meinst muss ich bitte aufs heftigste intervenieren! Da gibt und gab es sehr wohl tolle Menschen, ohne die ich vielleicht nicht mehr studieren würde, sicher aber nicht so viel gelacht und diskutiert hätte und ja, die auch schon zu deiner Zeit dort waren. Und natürlich meinereiner.
    Danke.

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  2. Anwesende natürlich ausgenommen :)

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  3. Beim Betrachten des Bildes bleibt mir nur eines zu sagen:
    "Ich bin dein Vater, Luke!"

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  4. Dann musst du "eine Reise durch die Zeit " geschrieben haben, mein guter.

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  5. *hust* ich mein natürlich "eine kurze Geschichte der Zeit".

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