Kleiner Kunuto (3) aus dem Kongo krepiert, wog nur 7 Kilo
Ach nein, Moment, ein bedauerliches Missgeschick, ich muss auf den falschen Feed geklickt haben. Jetzt aber:Süßer Kun To (5) aus Can Tho von Polio entstellt, zu arm für Impfung
Sowas, die Gesundheitsnachrichten scheinen schlecht sortiert zu sein. Ich entschuldige mich wirklich für diese Unannehmlichkeiten, aber jetzt kommt Knut:Die Bäuerin Fatima Tosca (20) ist bei der Totgeburt ihrer Zwillinge in einer Lehmhütte im Westen Sudans jämmerlich verblutet. Die Schwangerschaft war das Resultat der mehrfachen Vergewaltigung Toscas durch Janjaweed-Milizen. Als Tosca starb, rief sie, dass sie ihren Mann Lassa (25), der sie verstoßen hatte, immer noch liebe, doch niemand war da, um ihre letzten Worte zu hören.
So ein Schwachsinn, jetzt sind sogar Zeitungsenten dabei, woher will man denn wissen, was sie gesagt hat, wenn kein RBB-Reporter und keine einzige RTL-Kamera dabei waren? Also wirklich, heute ist echt irgendwo der Wurm drin! Naja, ein letztes Mal versuche ich es jetzt noch - hier ist endlich Knut!!Berlin (al), 23. März 2007
Während die Menschen und die Medien auf das Eisbärenjunge Knut starren, das heute seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte, öffnen sich angesichts der tapsigen Bewegungen, des weichen Fells und der Knopfaugen des polaren Raubtiers ihre Herzen und ihre Brieftaschen. Auf der Rückfahrt aus dem Berliner Zoo, dessen Vorstand sich seit Knuts Geburt am 5. Dezember 2006 täglich trifft, um zu den neuesten Bildern des Bären gemeinsam zu masturbieren, mit brennenden Geldscheinen sündteure Zigarren anzuzünden und erlesenen ukrainischen Zwangsprostituierten Dildos aus massivem Gold in den Anus einzuführen, kommen die Knut-Fans am alltäglichen Elend und Leid einer typischen Großstadt vorbei, oft weniger als eine Armlänge von multimorbiden Obdachlosen, alkoholkranken Straßenkindern und Frauen mit von Prügeln zugeschwollenen Augen entfernt.
Und sehen weg.
Der ist ja so süüüüüüüüüüüß!
AntwortenLöschenDu hast ja (bedauerlicherweise) recht Andi...arme Welt :'(
AntwortenLöschenKnuddeltierchen ersetzen eben unsere Kinderchen. Kuscheln für Ultrahedonisten. Ein Mann der Tat sollte den Knut schießen, wo kommen wir sonst hin mit unserer Kinderarmut.
AntwortenLöschen//
Bisschen gallig, aber pointierter Eintrag.