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09.03.2007

Ariadne von Schirach

Entsinnen wir uns noch dieses Eintrages über einen grausamen, grausamen "Spiegel"-Artikel selbiger Autorin?

Jetzt hat sie, oh Gott, ein fast 400 Seiten langes Buch daraus gemacht.

In einer "Zeit"-Anzeige zur Veröffentlichung fällt mir zuerst ihr Gesicht auf. Ein schönes, blondes Gesicht mit runden Wangen und einer niedlichen Nase, wachen Augen und forschendem Blick. Rechts davon der Titel, auf dem vor allem groß "Lust" steht. Darüber ihr Name, bei dem man sich sofort fragt, ob ...und ja, sie ist sogar seine Enkelin. Da sind ihr selbstverständlich völlig uneigennütziger Förderer Matthias Matussek, ausgerechnet, und dessen ejaculatio praecox "Ein wundervoller Text ..." am Ende der Anzeige nur mehr unnötige heiße und stinkende Luft, der erwartet gewaltige Medienorkan ist schon unterwegs.

Jung. Blond. Frau. Ficken. Führer.

Es ist, als hätte eine gute Fee die heimlichsten und dunkelsten Obsessionen des Deutschen, des Deutschen an sich erraten, all seine Wünsche gewährt und sie in Ariadne von Schirach und ihrem Buch verkörpert, fehlt nur noch, dass sie zugibt, dass sie einmal Sex mit einem Daimler hatte oder wenigstens mit Dieter Zetsche:

Seine Glatze schillerte wie die Motorhaube eines SL500 im Lichte eines New Yorker Herbstmorgens, und ich strich lachend darüber, auch weil sein Schnauzer mich kitzelte. Er sah, zwischen meinen Beinen, fragend auf, und ich drückte ihn erneut nieder und rief: "Ich bin Amerika, Dr. Z! Erobere mich mit deutscher Wertarbeit!! Importiere Deinen Maybach 62!!!"

Nur impotente und frigide Spielverderber würden bei einer solch feuchtfröhlichen nationalen Orgie nachfragen wollen, was es eigentlich mit dem Inhalt eines Buches zu tun hat, wie seine Autorin aussieht, ob es nicht seltsam ist, dass ein "von", und dann gar ein "von Nazi" auch über sechzig Jahre später noch immer erstaunlich viele Türen zu öffnen scheint, und ob die "Thesen" der Frau von S. es überhaupt im Ansatz wert sind, mit derartiger Resonanz verbreitet zu werden. Und darum tue ich es auch nicht.

Sondern google weiter nach "Ariadne von Schirach nackt".

6 Kommentare:

  1. ziemlich gerissen :-)

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  2. sei halt neidisch...

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  3. Sehr gut !

    Christian

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  4. Lese gerade das neue Buch von ihr und frage mich ständig wieso ich keinen Zugang finde. Wirkt alles so aufgesetzt und theoretisch, dazwischen dann mit provokanten Äußerungen garniert. Ohne die anderen Bücher von ihr gelesen zu haben oder gar mehr von ihr zu wissen, würde ich glauben, daß sie nicht viele Männer in ihrem leben bis dato gehabt hat.

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  5. Guter Gedanke! War noch gar nicht drauf gekommen, aber das gibt Sinn! Mal in dieser Richtung weiterforschen...

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