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08.11.2006

Hose runter, Beine breit, Terrorkampf ist 'ne Kleinigkeit

Der ADAC, ansonsten demokratischer Gesinnung unverdächtig, berichtet in der neuesten Ausgabe der "Motorwelt", dass allein die bayerische Polizei allmonatlich auf Autobahnen und Bundesstraßen fünf Millionen Nummernschilder mit Videokameras scanne. Der "Erfolg": 0,03 Promille "Treffer", das heißt "säumige Versicherungszahler, Fahrer mit gestohlenen Kennzeichen und Kleinkriminelle".

Das muss man sich wirklich ganz, ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen: Fünf Millionen orwellisierte Autofahrer im Monat, um hundertfünfzig Strauchdiebe zu fangen. Wie kann da irgendjemand, irgend jemand mit auch nur einem allerletzten, transparent fadenscheinigen Rest intellektueller Integrität behaupten, Nacktuntersuchungen von Fußballfans wären sinnvoller Stadionschutz oder Rektalsonden guter Antiterrorkampf? Oder dass Obrigkeiten allumfassende Befugnisse nicht auch alsbald missbrauchen würden, wie hier bereits beklagt? Wie?

Wahrscheinlich, und das Bild des Papstes, das sowohl in letzt- als auch gleichgenanntem Artikel auftaucht, ist nur der augenfälligste Beleg des Zusammenhanges, ist die Antwort auf diese Frage dieselbe wie die nach dem Grunde unserer Angst vor der Aufklärung, fast ist das ja die Frage an sich. Und hier, endlich, ist ihre Antwort, in aller, aber so ist das immer, umwerfenden Banalität:

Ohne festen Grund

keinen festen Stand.

Was wir daraus folgern, schreiben wir aber ein andermal. Hierfür haben wir ja schon über ein Jahr gebraucht.

2 Kommentare:

  1. Der helle Wahnsinn!
    Hätte nie gedacht, dass ein deutsches Gericht, wenn auch in erster Instanz, so entscheidet.

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