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10.10.2005

Für M. (Those were the days 6 1/2)

Die früheren Teile dieser Serie: 1, 2, 3, 4, 5-1, 5-2 und 6.

In meiner Jugend war ich oft unglücklich verliebt. Ich fand dieses oder jenes manchmal kluge, meist nette, immer hübsche Mädchen ganz, ganz toll, schwärmte in jeder wachen Stunde von ihm, stellte mir ohne Unterlass vor, wie es wäre, mit ihm zusammen zu sein und - wirklich, damals hatte ich noch kein MTV - über Blumenwiesen zu hüpfen - und bemühte mich daher, es ihm so eindeutig wie möglich nicht zu zeigen, denn Liebe hatte ich zwar für ein ganzes Affenrudel, aber Mut nicht mal für einen Maki. Ich hoffte darum unablässig, sie würde meine unendliche und unsterbliche Liebe wie durch ein Wunder erkennen und sich mir weinend an den Hals werfen, und hielt mich also, falls es nun endlich soweit sein sollte, immer in ihrer Nähe auf, schmachtete wie eine schlechte Romanfigur, nahm eine zufällige Berührung oder ein freundliches Lächeln als Zeichen ihrer Zuneigung tagelang zur Herzensspeisung und vergaß über diesem äußerst anstrengenden und immer wieder ebenso enttäuschenden Fulltimejob ganz, für mich zu leben und mich auch für die Mädchen zu interessieren, die sich für mich interessierten. So war es, und es war nicht gut.

Aber warum war es so? Warum nur war ich viel zu lange viel zu feige? Diese Frage haben wir ja schon im letzten Teil dieser kleinen Reihe zu beantworten gesucht und sind der Lösung einen Sommer der Selbsterkenntnis später auch durchaus näher, doch die letzten paar Puzzleteile bleiben weiter irgendwo in mir verlegt. Und was für ein Bild kommt eigentlich heraus?

4 Kommentare:

  1. Wahrlich, weise Worte.
    Du sprichst mir aus der Seele, Freund, so unterschiedlich die Voraussetzungen auch sein mögen. Denn ich fand den Mut meiner Liebe meine Liebe zu gestehen - alleine es fehlte die Erwiderung. Zurückweisung empfing ich, schmerzlichst. Und so harrte ich denn weiter in ihrer Nähe aus, bemühte mich ihr Himmel und Erde zu sein, soweit sie mich nur ließe.
    Und immerzu erinnerte ich sie, in Kleinigkeiten, der Gefühle die da schlummern in meiner Brust.

    Allein, nun ists vorbei, so denke ich in dieser dunklen Stunde.
    Doch dämmert mir, vielleicht beginnt auch nur die nächste Runde.
    Und das Karusell dreht sich fort und fort...

    Ad Astra! - Zu den Sternen!
    Denn das menschliche Leben ist vergänglich, und so vergeht auch jedes Leid. Alleine die Sterne bleiben ewig - für jetzt.

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  2. Bist Du ein Planet? Oder wenigstens ein Komet? Nein? Dann bleib mit Deinen Füßen auf der Erde.

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  3. Komet? Planet? Nichts von beiden!
    Allein ein menschlich Herz, das Ausdruck sucht für seine Klagen, das Ausdruck sucht in der Poesie.

    So lass mich denn gewähren!
    Nicht viele schreiben überhaupt zurück.
    Betrachte diese leise Stimme als ein Glück,
    das Ausdruck findet auf diesen Seiten.

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  4. Ich hab diese Serie grade leider erst entdeckt. Erinnert mich an mich und aber auch an Seattle Jörg mit seiner blonden schönen Nachbarin und seinem netten Tagebuch. Falls du das kennst (ich hoffe doch!)...

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