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02.09.2006

Ehebruch - kein Beinbruch

Warum ist der trotz einer latent biologistischen und etwas einseitigen Argumentation beste Artikel, den ich je zum sozialen Schwachsinn und der verheerenden emotionalen Destruktivität der Monogamie gelesen habe, eigentlich achtunddreißigeinhalb verdammte fucking Jahre alt? Warum müssen wir heute, statt endlich darüber zu reden, dem, "unserem" Papst zujubeln? Einem ur-uralten, (f)rigiden Mann, der, ich werde nicht müde, es zu wiederholen, weder je eine nackte Frau gesehen hat noch überhaupt wüsste, was er mit einer anfangen sollte! Wie kann man so einer Leibfeindlichkeit, so einer Weltfremdheit, endlich so einem Menschenhass, denn Widernatürlichkeit ist nichts Anderes als, oh the irony, Hass auf die "Schöpfung" und damit auch auf den Menschen, Gehör schenken, geschweige denn f'ing zujubeln? Wie um Gottes Willen geht das?!

Es muß wohl doch etwas mit der Angst vor der Aufklärung und dem Terror zu tun haben, anders kann ich mir den allgegenwärtigen Zurück-zum-Herd-Backlash bald nicht mehr erklären. Aber vielleicht ist es, wie schon im ersten nach hier verlinkten Link gemutmaßt, auch einfach nur der übliche Ödipus- und Elektrakomplex; wenn Klytaimnestra vor den Augen ihrer Tochter mit Aegisth züngelt, während Agamemnons Blut noch aus der Wanne schwappt, kann einem wohl schon schlecht werden. Einen 79-jährigen Orest brauchen wir dennoch nicht. Zumindest an meinen Erinnyenschreien soll's aber vorerst nicht mangeln: Teisiphone und ich sind ein Tag-Team.

Wir jagen Papst

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