31.12.2005
Guten Rutsch!
...nehmt nicht zuviele Drogen auf Euren Feiern ...
...und frühstückt am nächsten Morgen gut!
Frohes Neues Jahr!
Mehr Killerspiele
Osama bin Schäuble
1. Was mich bei all diesen Rektaluntersuchungen-sind-Antiterrorkampf-Maßnahmen am zweitmeisten verwundert, umso mehr bei einer bis weit übers fünfzigste Lebensjahr hinaus an der breiten Brust des Doktors der Geschichte Helmut Kohl gesäugten Natter wie Schäuble, ist ihre totale Ahistorizität. Man tut so, als hätten Regierungen und Obrigkeiten breite Befugnisse nie eingesetzt, und wenn, nur in verantwortlichem Maße und nur ganz genauso, wie es ihre Autoren vorgesehen haben. In dieser Weltsicht gibt es keine aufpassenden großen Brüder, keine prügelnde Wiesnwache, keine notverordnete Weimarer Republik, keinen Adolf Hitler. Sie ist also vollkommen wahnhaft.
2. Aber was mich am meisten verwundert, am allermeisten, ist die unerklärliche Angst, die unsere gewählten Hirten umtreibt. Wovor? Jaja, Terroranschläge unterbrechen die Muße und hinterlassen Flecken, aber zehn oder auch zehntausend Tote oder Verletzte lassen keinen Staat zusammenbrechen, sonst wäre morgen die WM verboten, mit dem mulmigen Gefühl kann man zumindest in Israel, Kaschmir, Tschetschenien, weiten Teilen Afrikas etc. halbwegs leben lernen, und es besteht auch keine Gefahr, dass sich die Massen jemandem anschließen, der Dieter Bohlen und Tokio Hotel für blasphemische Abscheulichkeiten hält. Obwohl ... Jajaja, wieder mal zynisch, menschenverachtend, kadavergehorchend, aber "unsere" Welt kann nicht von einem, nicht von zehntausend saudischen Bauingenieuren zerstört werden, sondern nur von uns selbst. Das wissen der Ronald McDonald des Al-Qaida-Franchises und sein CEO Al-Zawahiri natürlich und tun darum alles, damit es soweit kommt, träumend, dass ein vollbärtiger W. und eine verhüllte Condi sie als Ehrengäste in der Weißen Moschee Washingtons willkommen heißen. Es ist ein sehr schöner, reizvoller Traum: Welcher Sieg ist vollkommener als jener, in dem man sein Schwert kaum erheben muss, in dem der Feind sich jubelnd der eigenen Seite anschließt, in dem man in rauschendem Triumph in die belagerte Burg getragen wird?
Doch damit er wahr wird, muss der Feind, müssen wir mitspielen, und in seiner menschenklugen, historischen Erwartung, dass wir das, ein paar Bomben hier, ein paar Enthauptungen da, nur allzu bereitwillig tun werden, ist der Terror bisher nicht enttäuscht worden, ganz im Gegenteil, dank Bauernfiguren wie Ödipus Bush, Otto-Katalog und jetzt Wolfgang ibn Osama. Was diese Kohlenstoffbeutel in ihrer Angst vor dem Tod oder gar ihrer Abwahl - oder vielleicht auch, die antinihilistischen Worte des bis in die Kleidung hinein zügig ins Mittelalter regredierenden neuen Papstes noch im Ohr, in ihrer heimlichen, hündischen Ehrfurcht vor der moralischen Pseudosicherheit des Fundamentalismus - nicht verstanden haben und auch nie verstehen werden, wenn man es ihnen nicht endlich in die Stirn tätowiert, ist, dass, was uns ausmacht, nicht unsere Sicherheit ist, davon haben Pervez Musharraf und Robert Mugabe genug abzugeben, sondern unsere Freiheit. Die zu schreiben, was man will. Die zu sagen, was man will. Die zu denken, was man will. Die zu sein, was man will. Das ist wir. Das ist Demokratie. Das ist Deutschland, und wer es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, auch wenn es, gerade wenn es der Bundesminister des Innern ist, macht sich zum Büttel, zum Narren des Terrors, hart am Rande des Artikels 20 Absatz 4: Osama bin Schäuble.
Philipp Mißfelder
Was muss im "Gehirn" eines "Menschen" vorgegangen sein, der mit 13 aus Begeisterung für die Politik von Helmut Kohl in die CDU eingetreten ist? Wurde er von Wölfen großgezogen, als Omega? In einem Keller verrotten gelassen? Oder musste als Kindersoldat im Kongo täglich um sein Leben kämpfen? Wie sonst kann man schon mit 13 Jahren geistig tot sein?
Studiengebühren
Der König der Nerds
24.12.2005
27.11.2005
Für D.
Ein Freund, ein guter Freund,
das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt.
Ein Freund bleibt immer Freund
und wenn die ganze Welt zusammenfällt.
Drum sei doch nicht betrübt,
wenn dich dein Schatz nicht mehr liebt.
Ein Freund, ein guter Freund,
das ist das Schönste was es gibt.
The Economist
"Killerspiele"
Lest weiter bei Quality.
Rechte Lautsprecher
15.11.2005
Autoimmunleiden
Horst Köhler
Gerhard Schröders Vermächtnis
14.11.2005
Im Kino gewesen. Begeistert.
P. S.: Mittlerweile wissen wir endlich auch, ob dieser Film gut ist: Nein. Er ist langweilig.
Gute Links
Luftsicherheitsgesetz 2
Paris, cont'd
Die besten Anmachsprüche 2
"Wie heißt'n mein Retter?"
"Fred."
"Jetzt reden wir schon so lange, und Du hast mich noch nicht mal geküsst!"
Großartig. Und aus diesem Film.
07.11.2005
Dogville
Paris
(Nicht) Empfehlenswerte Kinofilme Nr. 4
Prima schnörkellos: "Allein" mit Lavinia Wilson.
Sehr eigenwillig kontemplativ: Jim Jarmuschs und Bill Murrays "Broken Flowers".
Unerträglicher, reaktionärer sexualkolonialistischer Kitsch: "Die weisse Massai", trotz Nina Hoss. Auf die gleiche Unart hysterisch und noch dazu zutiefst unlogisch: "Flightplan".
Eine furchtbare Enttäuschung, trotz Monica Bellucci: "The Brothers Grimm".
Halb aufklärerisch-realistisch, halb pupsblöde: "The 40-Year-Old Virgin".
Schwülstiger, pseudodokumentarischer Naturdreck: "La marche de l'empereur".
Gut geremaketes Horrordrama mit einer wie immer überragenden und unerreicht schönen, aber langsam besorgniserregend dünnen Jennifer Connelly: "Dark Water".
Partytime
Schlecht: Auf der Party zuvor in einer Krankenschwester durch unbedacht große Klappe offenbar den Eindruck erweckt, ich glaubte, dass wir uns unterhielten, hieße, sie stünde auf mich, und entsprechend irritiert zurechtgewiesen worden, was wiederum in mir hohe Irritation auslöste. Daddy can't sweet-talk for shit!
Aber was stimmt denn nun?
24.10.2005
Alles ganz easy
23.10.2005
Usbekistan
S-Bahn-Geschichten
Nicht dass wir für Prostitution und ihre kleinen Geschwister wären. Aber durch erschrocken briefkastentantiges Kopfschütteln geht sie nicht weg. No señor.
Wofür wir aber mit brennender Leidenschaft sind, ist, blinden Senioren in dicken Daimlern ihre Führerscheine wegzunehmen und sie ihnen mit Lust und Schmackes in die Dritten zu rammen. So sehr wir das Alter ehren - schon wieder durch die kalte Nacht laufen zu müssen, weil ein Opa die Abzweigung verfehlt und sich auf den Bahnschienen festgefahren hat, kann solche destruktiven Gefühle leicht hervorrufen.
21.10.2005
18.10.2005
Masturbation 2
1. Es gibt keinen Grund, auf das, was bei Paris Hilton "im Bett abgeht", neidisch zu sein. Keinen. Wenn ich aus leeren Augen blickende Wesen rüde besamt und gelangweilt dicke Halme wiederkäuen sehen will, gehe ich- genau.
2. Selbstbefriedigung ist kein "Problem". Wer das mit 27 noch nicht kapiert hat, hat so ungefähr ziemlich genau gar nichts kapiert.
3. Mädchen, wenn Du zu sehr eine Schisserin bist, um den süßen Jungen so anzulachen, dass er es versteht, gib's doch einfach zu. Kommt schon mal vor, und kann man ja heilen. Aber suhl Dich doch nicht gar so wonnig im Morast Deiner halbgaren Rationalisierungen und träum doch nicht mehr gar so vorhersehbar von der "Liebe", sieht einfach nicht schön aus und macht doch nur dreckig und dumm. Zumal im Spiegel, ausgerechnet.
Generation Golf
10.10.2005
In eigener Sache
Für M. (Those were the days 6 1/2)
In meiner Jugend war ich oft unglücklich verliebt. Ich fand dieses oder jenes manchmal kluge, meist nette, immer hübsche Mädchen ganz, ganz toll, schwärmte in jeder wachen Stunde von ihm, stellte mir ohne Unterlass vor, wie es wäre, mit ihm zusammen zu sein und - wirklich, damals hatte ich noch kein MTV - über Blumenwiesen zu hüpfen - und bemühte mich daher, es ihm so eindeutig wie möglich nicht zu zeigen, denn Liebe hatte ich zwar für ein ganzes Affenrudel, aber Mut nicht mal für einen Maki. Ich hoffte darum unablässig, sie würde meine unendliche und unsterbliche Liebe wie durch ein Wunder erkennen und sich mir weinend an den Hals werfen, und hielt mich also, falls es nun endlich soweit sein sollte, immer in ihrer Nähe auf, schmachtete wie eine schlechte Romanfigur, nahm eine zufällige Berührung oder ein freundliches Lächeln als Zeichen ihrer Zuneigung tagelang zur Herzensspeisung und vergaß über diesem äußerst anstrengenden und immer wieder ebenso enttäuschenden Fulltimejob ganz, für mich zu leben und mich auch für die Mädchen zu interessieren, die sich für mich interessierten. So war es, und es war nicht gut.
Aber warum war es so? Warum nur war ich viel zu lange viel zu feige? Diese Frage haben wir ja schon im letzten Teil dieser kleinen Reihe zu beantworten gesucht und sind der Lösung einen Sommer der Selbsterkenntnis später auch durchaus näher, doch die letzten paar Puzzleteile bleiben weiter irgendwo in mir verlegt. Und was für ein Bild kommt eigentlich heraus?
Imbiss
"So wie Osama. Kennschduden? Von Terror." Er sagt wirklich "von Terror".
"Naahaha nahaha hahaha! Nein! Nahaha hahaha!"
So weit so schlecht, aber was die beiden erst richtig unerträglich macht, ist ihre Unart, jeder vorbeigehenden Frau nachzupfeifen und ihr Aussehen so ausgiebig wie bösartig zu kommentieren. Wie entsteht sowas nur? Und was kann man dagegen tun? Sich zu ärgern und stumm weiterzumampfen wie yours truly ist jedenfalls keine Lösung.
08.10.2005
07.10.2005
Kurzer Nachtgedanke
Hera Lind
Hera Lind und ihre noch nicht mal anstandshalber verdeckt autobiographischen Figuren sind wie Magda Goebbels. In hysterischer, orgasmischer Ekstase beim bloßen Anblick des Führers, sofort bereit, dem Größten Feldherrn aller Zeiten sechs Kinder zu gebären, und ebenso schnell und ohne mit der Wimper zu zucken willens, diese sechs Kinder nicht nur zu vergiften, sondern eins nach dem anderen mit fein manikürten Händen eigenhändig zu erwürgen und dabei zu lachen, laut zu lachen. So ein Buch ist das.
Naja, vielleicht ist mein Urteil auch zu hart. Magda Goebbels soll in den letzten Tagen im Führerbunker oft geweint haben.
Die Welt ist so weit und mein Geist so eng
Mal ernsthaft: Wie kommt es, dass nicht nur ein masochistischer Schmierfink wie Politycki und ein Politkasper wie Rocco Buttiglione, sondern auch uns Ratze und tausend andere sich so ausdauernd am Popanz des "Nihilismus" abarbeiten, der angeblich von unserer westlichen Welt Besitz ergriffen habe? Ist es Antiamerikanismus, also purer Penisneid, wie er bei Politycki durch jede Zeile schleimig sickert? Schlichte Ignoranz, was Aufklärung eigentlich bedeutet? Oder doch nur Angst, Angst vor der Welt, die ohne einen ordnenden und strafenden Gott plötzlich so weit scheint, so weit und fremd? Aber Ratze, Baby, so war sie schon immer, und das zu erkennen, und das auszuhalten, wirklich auszuhalten, und trotzdem moralisch zu bleiben, aus sich selbst heraus, das ist Aufklärung. Sapere aude und so 'n Kram. Klar, dass Du das nicht weißt, der Eisläufer auf dem See muss beim Pissen ja auch in Bewegung bleiben, aber warum stimmen auch immer mehr Untheologen in Deinen Männerchor ein, die es doch besser wissen müssten, weit besser, warum? Mal nachdenken.
04.10.2005
Körper und Geist
03.10.2005
Fred Wiesen
Sie können jetzt auch fragen, auf wessen Kosten soll die Terrorbekämpfung gehen: Überwachungskameras auf allen Bahnhöfen, "Biometrische" Reisepässe, das heißt Fingerabdrücke und sogar Iris-Scan (Erfassung der Regenbogenhaut mit infrarotem Licht). Wohin soll das denn noch führen? Zum gläsernen Bürger?
Ehrlich gesagt, wenn durch solche Überwachung der Terror wirksam bekämpft werden kann, gebe ich meine Daten gerne frei, ich habe nichts zu verbergen.
Wozu eine "Denke" wie die Wiesens übrigens führt, kann man hier nachlesen.
Guido Westerwelle
Die Idee, dass Herr Beckstein mit seiner gesellschaftspolitischen Haltung und ich mit meinem persönlichen Lebensentwurf sich im selben Lager befänden, ist sehr mutig.
und Westerwelles Bericht über die unerwartet positiven Auswirkungen von Stoibers Hetze gegen den "Junggesellen aus Bonn" machen das Gespräch lesenswert und lassen wenigstens für die sexuelle Toleranz in diesem Land hoffen. Wenn schon, auch dank der FDP, für nichts anderes.Eine deutsche Bilanz
Auch in der globalisierten Welt ist der Staat handlungsfähiger, als viele Politiker glauben machen. Dazu braucht es nicht einmal mehr Geld - nur mehr Mut. Diesen Mut zu beweisen, das ist die wahre Herausforderung der nächsten Regierung.
Lesen. Und diesen guten Artikel über Oskar Lafontaine gleich mit.Sexy Trek
23.09.2005
Lebenszeichen
07.09.2005
Clumsy Student Movers
28.08.2005
Pat Robertson
27.08.2005
24.08.2005
Die neuen Leiden des jungen A.
Andreas: "Ich erwarte dann Deinen Anruf ...?"
Mann: "Hrmbl. Knarz. Bluuuuuuuuuuttt!"
Andreas: (flieht)
(Später.)
Gollum: "Guckse lieber Hobbitse, guter Hobbitse, wenn Du Deinen Kopf so verrenkst *KRACK* und Deinen Hals so drehst *KNIRSCH* und Dein Bein so stützst *BRECH*, kannst Du fast die Füße der Passanten hinter dem vergitterten Fenster des Kerkers erahnen, der Dein Zimmer sein könnte, für nur 300 Euro im Monat. gollum! gollum!"
Andreas: (flieht)
(Früher. Andreas unterhält sich mit einem Bewohnerpärchen fast eineinhalb Stunden über Gott und die Welt. Sie sitzen auf dem Balkon. Die Sonne geht golden unter, und die Vögel zwitschern. Sie nehmen ihn nicht.)
Andreas: (weint) "Wähähähähäää, niemand mag mich! Mein Spiegelbild verlässt den Rahmen, wenn ich komme! Wiktor Juschtschenko würde eine Transplantation meines Gesichts ablehnen! Wähähähähäää!"
(Später.)
Hübsche Bewohnerin: "Tut uns leid, wir haben uns schon für jemand anders entschieden."
Schöne Bewohnerin: "Tut mir leid, es fiel mir sehr schwer (hähähä), aber ich habe mich für jemand anderes entschieden."
Attraktive Bewohnerin: "Tut uns leid, aber wir haben uns für jemanden entschieden, bei dem wir uns sicher waren, dass es ein Mensch ist."
Ihre Zwillingsschwester: "Wiktor, reibst Du mich mit Badeöl ein?"
Andreas: "Wähähähähäää!"
(Gestern.)
Mann: "Klar kannst Du bei uns einziehen! Die Miete kostet Dich fast nichts, die Wohnung ist riesig und gemütlich, hat zwei Balkone und geht auf einen malerischen Platz hinaus. Du darfst nur nicht zuviel mit meinem Geschirr kochen, mit meinem Wasser duschen und mit meiner Luft atmen. He- Mund zu!"
Mädchen: "Die Wohnung ist sauber, geschmackvoll, ruhig, billig und direkt am Park, nur manchmal fahren Güterzüge in der Nähe vorbei. Ist aber nicht schlimm."
(In der Nähe fährt ein Güterzug vorbei. Ist aber nicht schlimm.)
Mädchen: "Bis zum Wochenende entscheide ich mich."
Andreas: "B-B-Bibber!"
Fortsetzung folgt ...
22.08.2005
Die Jugend von heute
Whatever happened to Emanzipation und sexuelle Befreiung, zum Beispiel? Allenthalben wird das Hohelied der Einehe und des Herdheimchens gesungen, als gäbe es nicht eine Scheidung, und eine 78-jährige Mumie bejubelt, die noch nie Sex hatte. Unsere Eltern rotieren in ihren Betten, aber vielleicht ist das ja genau der Zweck, man wendet sich vom Vater und wird wie der Großvater, die Volksgemeinschaft braucht ja auch Ordnung und Disziplin, nicht wahr, und dieser Hitler hat wenigstens für Vollbeschäftigung gesorgt.
Jajaja, unfair, polemisch, geschmacklos, aber wo sind die mutigen, naiven Entwürfe für eine neue Welt, zum Beispiel? Böserbush und Pace-Flaggen sind der Crazy Frog unter den Protestgesängen - warum sagt eigentlich nie, nie jemand etwas gegen Castro und Karimov, Musharraf und Mugabe oder Lahoud und Lukashenka, nur zum Beispiel? Warum heucheln wir unverlangt Mitleid mit jedem, den der Cowboy abknallt, aber spucken auf die unzähligen Gräber aller anderen Toten? Ist es, weil wir uns weiter und immer weiter so willig "The Man" fügen? Wenn er jeden neuen Impuls sofort absorbiert und kommerzialisiert und amerikanisiert, ja verdammt nochmal, dann ist der neue Rock 'n' Roll eben das, was dieser Typ macht:
Wie, unsere Pumas sind zu bequem? Was, unser Porsche gibt uns Potenz? Wie, Rama macht das Frühstück gut? Oh, manchmal wünsche ich mir wirklich, dieser Typ gewinnt, und sei's nur, damit wir endlich, endlich den Aufstand üben. Oh, the humanity!
Stadtbummel
Hark ye yet again, - the little lower layer. All visible objects, man, are but as pasteboard masks. But in each event - in the living act, the undoubted deed - there, some unknown but still reasoning thing puts forth the mouldings of its features from behind the unreasoning mask. If man will strike, strike through the mask! How can the prisoner reach outside except by thrusting through the wall? To me, the white whale is that wall, shoved near to me. Sometimes I think there's naught beyond. But 'tis enough. He tasks me; he heaps me; I see in him outrageous strength, with an inscrutable malice sinewing it. That inscrutable thing is chiefly what I hate; and be the white whale agent, or be the white whale principal, I will wreak that hate upon him. Talk not to me of blasphemy, man; I'd strike the sun if it insulted me. For could the sun do that, then could I do the other; since there is ever a sort of fair play herein, jealousy presiding over all creations. But not my master, man, is even that fair play. Who's over me? Truth hath no confines.
Wütende Angst vor dem Weißen Wal auch im Warenhaus: Gab es in meiner Jugend auch schon zehntausend verschiedene Video- und Computerspiele, und waren sie damals auch schon für fünf Euro zu haben, wenn sie nur einige Monate alt waren? Der neue Mario sank doch noch nach einem halben Jahr nicht unter neunzig Mark, und da war ich immer noch mit dem letzten Teil beschäftigt, obwohl ich nicht gar so schlecht spiele. Wie gehen heutige Kinder und ihre Eltern mit diesem so furchterregenden wie unübersichtlichen Überangebot um? Und wie will ich damit umgehen, wenn ich einmal Kinder habe? Ich seheRuhigere Wasser einen Stock tiefer in der Spielwarenabteilung. Es gibt (wieder? Noch? Nur für kurze Zeit?) Legoschachteln, in denen nur Steine liegen, rote, blaue, gelbe und schwarze, keine grünen Vitrinen und grauen Schläuche, keine runden Ecken und rosanen Blumen, und ich denke an einen meiner Lieblingssätze aller Zeiten, von der lieblichen und klugen Nina Persson ausgerechnet auf Viva gesagt:
In my youth, there used to be only red, blue and yellow Lego bricks, and they were all square. Now there are pink and round ones. This doesn't seem like a world you'd want to raise your children in.
Oh Nina, Du bist so weise, wie Du schön bist! In was für einer Welt leben wir, dass uns nicht mal mehr unsere Legosteine erlauben, unserer Fantasie zu folgen? Fast kaufe ich die Schachtel, aber das ist genau das Problem, nicht wahr, eingepreistes Glück.Vielleicht ist das auch, wogegen sich die bemitleidenswert unprofessionellen Kader der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands bei ihrer Kundgebung auf unserem Schlossplatz wenden. Im Dunkeln unter der Plane des Laderaums ihres Lasters schlecht sichtbar stehend, fordern Busfahrer, Küchenhilfen und Kunststofformgeber die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, grüßen ihren Kumpel "Rolf", der sich spontan bereiterklärt hat, die Würstchen zu verkaufen, und wünschen sich eine Gesellschaft, in der die, die gerne kochen, für die kochen, die nicht gerne kochen, und in der der Barbier von Sevilla jeden rasiert, der sich nicht selbst rasiert. Aber, leider, wer rasiert den Barbier?
Weiß es der junge, sympathische Mönch, der ein paar Meter weiter gegen Spenden Yogaheftchen verteilt? Sein hellrosaner Dhoti sagt mir zuerst nichts, und seine Broschüre beschreibt zunächst durchaus interessant, dass es im Yoga darum ginge, das Bewusstsein vom Äußeren, dem Körper, auf das Innere, die Seele zu lenken, und wie man dies durch verschiedene Arten des Yoga erreichen und sich so aus dem ewigen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt lösen könne. Der Königsweg sei aber, und jetzt weiß ich, was für ein Mönch der junge Mann ist, das "Chanten" (sic, aber es gibt in der vokabelarmen deutschen Sprache kein besseres Wort) des "Großen Mantras", das wie eine "ZIP-Datei" sei: "die komprimierte Version der spirituellen Welt." Ich wünschte nur, ich könnte mir solche Sätze ausdenken.
Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare
So ist die Welt. Bunt und komplex und ohne Anleitung. Der Trick ist, trotzdem zu lächeln.
19.08.2005
Blogs schon im Mittelalter bekannt
(Vielen Dank ans Historic Tale Construction Kit.)
18.08.2005
Kino Galore
Der Plot ist schnell erzählt (Sohn liebt und heiratet andere Frau als vom Vater vorgesehen, flieht nach England, Bruder findet ihn, zieht unerkannt bei ihm ein und überzeugt ihn "subtil", die Familie wieder zu versöhnen, alle weinen) und von Klischees ("subtil" my ass), Seltsamkeiten (Kareena Kapoor) und unverständlichem Nationalismus (Frau schimpft Engländern ohne Unterlass auf Hindi ins Gesicht, aber ihr Sohn bringt seinen Schulchor dennoch dazu, die indische Nationalhymne (!) auf Hindi (?) zu singen, um seiner Mami eine Freude zu machen) fast unbeweglich schwer, und nach zweieinhalb Stunden fangen auch die immer neuen Musicaleinlagen an, einander immer ähnlicher zu klingen (was vielleicht daran liegen könnte, dass die Lieder fast nie von den Schauspielern selbst, fast immer aber von wenigen professionellen Playbackkünstlern gesungen werden, die bis zu 25.000 Songs in ihrer Karriere einspielen), aber am Ende muss man trotzdem immer mitweinen, und sei es nur, weil sich die Thrombosen in den Beinen endlich kribbelnd lösen. That's movie magic!
Ebenso magisch, und solche Filme werden heute ja immer noch überhaupt nicht mehr gedreht, ist Chaplins "Modern Times", der - und das mit der unvergleichlichen Paulette Goddard auch fast unmöglich charmant - weit mehr und weit Wichtigeres zu Hartz IV sagt als alle oberschlauen heutigen Feuilletonisten zusammen. Auf keinen Fall verpassen!
Gut sind auch, aber mit dem wunderbar stil- und spielsicheren Ewan McGregor und dem immer ernsthaften sexy kid ist man ja schon ohne einen Meter Film auf der sicheren Seite, das allerdings das Glück der Helden arg überstrapazierende ("Jesus must love you!") und ziemlich schleichwerbende, dafür jedoch sehr einnehmende und krachende Action-Science-Fiction-Spektakel "The Island" und die fantasievolle Michael-Jackson-Parodie "Charlie and the Chocolate Factory" mit einem gutgelaunten Johnny Depp und liebevollen Gastauftritten von Helena Bonham Carter und the one and only Christopher Lee. Ob dieser Film aber gut ist, muss ich mir noch überlegen, am besten bei einem zweiten Besuch. Wenn Du Filme und Katjes liebst und diesen Seal auch aus brennendem Herzen hasst, lass uns doch zusammen hingehen! Hallo? ... Hallo?
Wo war ...ah, das Fantasy Filmfest neigt sich dem Ende seiner Deutschlandtour entgegen; wer es noch besuchen will, dem seien vor allem der extrem lustige und leckere "Evil Aliens" mit der britischen Miriam Pielhau (nur mit Aussehen, Ausstrahlung und Talent) Emily Booth und der unglaublich gruselige "The Descent" empfohlen. Mehr als zwei Highlights habe ich dieses Jahr aber leider nicht entdecken können.
Den absoluten Tiefpunkt meiner gesamten Kinogängerkarriere kann ich jedoch in höchster Furcht und Abscheu hiermit verkünden: "Les Dalton" mit, jawohl, Til "Sein oder krmblmurmelmurmelpfscht" Schweiger als Lucky Luke und dem "besten Comedy-Duo Frankreichs" Eric und Ramzy als Joe und Averell ist ...ist ...es fällt mir schwer, das zu schreiben, sehr schwer, aber das Beste an dieser Film gewordenen Bremsspur ist Til Schweiger, und das, obwohl er eine negative Anzahl an Gesichtsausdrücken beherrscht (wer ihm zusieht, trägt schwerste Lähmungen davon), sein computeranimierter Schatten mehr Dimensionen als er besitzt und er den Plot als cretinus ex machina für den Zuschauer so unbefriedigend und frustrierend löst, als wäre seine Hackfleischbraut mit der Salatgurke durchgebrannt. Und mit diesem Bild, das immer noch unendlich, unendlich angenehmer ist als jedes einzelne der fast 124.000 in "Les Dalton", seid, bis zur nächsten Aufführung, entlassen.
17.08.2005
A Tale of Two Links
Es ist nur ein Stein
- auf dem Abraham fast Isaak geopfert hätte
- von dem die Jakobsleiter ausging
- von dem Mohammed zum Himmel auffuhr
- der der von Gott gelegte Grundstein der Erde ist
- der der Stöpsel ist, der die Wasser der Sintflut zurückhält
- und der im Allerheiligsten des Jerusalemer Tempels lag.
12.08.2005
Gute Artikel
05.08.2005
Statistiken aus meinem Leben
Bisher in diesem Jahr geküsste Frauen: 2 (sie wollten es auch!)
Verpasste Gelegenheiten, cool zu sein: mindestens 1 (auf der Mitgliederversammlung des deutschen Debattierclub-Dachverbands VDCH sind die lässigen Leute nachts noch im Neckar schwimmen gegangen, der Autor war jedoch viel zu müde, um sich a) an zusammengeknoteten Bettlaken (sic) aus der abgeschlossenen Jugendherberge abzuseilen und b) seinen weißen Arsch im Fluß abzufrieren, auch wenn c) einige hübsche Mädchen dabei waren, aber d) vielleicht ist das ja wahre Coolness? e) Nein.)
Hm. Ich bin so ein Versager. Selbst beim Papst gibt's ja mehr Action als bei mir, verdammt! Okay, sie kommt hauptsächlich von den welken Lippen greiser Kardinäle und konzentriert sich auf den Fischerring, aber besser als nichts. Hoffentlich geht der Sommer noch lange!
Marc Aurels weise Worte 2
Die Ursache Deines Unglücks sitzt nicht in anderen Menschen, auch nicht in der Wendung Deiner äußeren Verhältnisse. Wo aber dann? fragst Du. In Deinem eigenen Urteil oder Deiner Meinung. Halte, was Dir widerfährt, nicht für ein Unglück, und alles steht gut.
Die besten Anmachsprüche 1
"Hannelore. Gefällt Dir mein Name?"
"Nicht so gut wie Dein Busen!"
Großartig. Und aus diesem Film.
04.08.2005
Die Zukunft der Arbeit
Es ist ganz einfach.
Die Church-Turing-These besagt, dass alle effektiv berechenbaren Funktionen von einer Turingmaschine berechnet werden können.
Jeder Computer ist eine universale Turingmaschine.
Jede effektiv berechenbare Funktion kann also von einem Computer berechnet werden.
So einfach ist das.
Aber jetzt wird's schwer: Was effektiv berechenbar ist, entscheiden wir. Effektiv berechenbare oder algorithmische Funktionen sind nämlich nicht eindeutig bestimmt, sondern umfassen alle intuitiv als berechenbar gesehenen Funktionen.
So schwer ist das. Denn je nachdem, wie wir eine Handlung, eine Arbeit verstehen, ist sie entweder durch einen Computer berechen- und ersetzbar oder eben nicht. Ist eine Verkäuferin eine Produktberaterin, die eine menschliche Beziehung zu ihren Kunden aufbaut, oder ein besserer Roboter, der Waren über einen Scanner zieht? Ist ein Bankkaufmann ein verantwortungsvoller und vertrauenswürdiger Vermögensverwalter oder ein präziser Automat, der Transaktionen durchführt? Ist eine Chirurgin eine fähige Heilerin mit ruhiger Hand oder eine komplexe Maschine, die eine bestimmte Anzahl Operationsschritte beherrscht? Und ist ein Professor ein kreativer Denker - oder ein Mausklicker vor einem Expertensystem? Worauf legen wir Wert?
So verdammt schwer ist das. Denn das Gespenst des Algorithmus, das in der Welt umgeht, ist nur der Vorbote weit größerer Umwälzungen. Was macht die Verkäuferin, wenn sie durch einen RFID-Empfänger ersetzt wird, weil wir mehr Wert auf Geld als auf Menschen legen? Bankkauffrau werden? In der Filiale stehen nur noch Geldautomaten und virtuelle Helferlein. Chirurgin? MEDBOT 3000 hat bisher 588 Herzen ohne einen einzigen Fehler verpflanzt. Oder, nach fünfzehn Jahren Abendschule, Fernstudium, Disser- und Habilitation, Professorin? Seit der letzten Kürzung des Bundesbildungsetats wurden 85% der Hochschullehrer durch einen Pentium III mit professoraler Expertensoftware ersetzt, der von einer Ein-Euro-Kraft bedient wird. Was macht sie dann?
Oh, und dann fängt der Spaß erst so richtig an: Wer füttert die 30 Millionen deutschen Arbeitslosen? Wer kauft, um die Marktwirtschaft zu retten? Und was macht die Politik?
Im Moment - nichts. In der Vergangenheit - nichts. Mit Baroness Merkel - nichts. Dabei sollten sie oder einer ihrer Quietschboys dringend das Ruder ergreifen, dringend. Denn das Problem ist nicht die fantastische Fähigkeit der Computer, das Problem ist noch nicht mal die kommende flächendeckende Arbeitslosigkeit, das Problem ist, dass das Problem nicht gesehen, oder schlimmer noch, komplett verneint wird, von den Eliten aller Couleur. Volle Kraft voraus, der Eisberg weicht zuerst aus!
Dabei ist die heutige wirtschaftliche Weltordnung nicht älter als 200 oder 250 Jahre. Es gab vor ihr lange würdiges menschliches Leben, und es wird auch nach ihr lange würdiges menschliches Leben geben. Aber wenn wir die Geburtswehen, die Kinderkrankheiten, die Fehlgeburten der neuen Ordnung vermeiden wollen, und Baby, 30 Millionen halb verhungert durch Deutschland marodierende und brandschatzende Hartz-Zombies sind eine monströse, gargantueske, in ihrem eigenen Blut ersoffene Fehlgeburt, müssen wir dringend darüber nachdenken, wie diese Ordnung aussehen soll, dringend. Die oben verlinkten Herren tun es bereits. Meine Nichtswürdigkeit tut es. Ich wünsche, Ihr tut es auch. Also lasst es uns auch unseren Herren in die Hirne hämmern!
03.08.2005
Altschulden
Aufgrund der weltweiten Bevölkerungsexplosion, Urbanisierung und Verbreitung von Massenverkehrsmitteln gibt es immer mehr Massenereignisse, die große Anforderungen an Sicherheit und Effizienz stellen. Um ihnen erfolgreich zu begegnen, ist es nicht nur nötig, die in Fußgängermengen vorhandenen Phänomene gut zu kennen, sondern vor allem, sie gut zu modellieren, da Feldversuche aus einleuchtenden Gründen nur schwer durchführbar sind.
Welche Phänomene treten in Fußgängermengen auf? Und warum?
Zur Beantwortung der zweiten Frage stellen wir fest, dass einzelne Fußgänger
- Umwege und Umkehren vermeiden, was zum Beispiel zu Trampelpfaden führt
- den schnellsten, bequemsten Weg und die effizienteste Geschwindigkeit vorziehen
- und zu anderen Fußgängern, Hindernissen und Gefahren Abstand halten, abhängig von der Mengendichte und der Gehgeschwindigkeit.
- Sich entgegenkommende Ströme fließen in Bahnen, die die Effizienz für alle erhöhen
- Aufgeregte und zu dichte Ströme blockieren sich durch Reibung und Kollisionen
- Sich kreuzende Ströme bilden Streifen rechtwinklig zur Summe der Richtungsvektoren, was wiederum die Effizienz für alle erhöht
- An Flaschenhälsen kommt es zu Behinderungen und Verstopfungen, da niemand nach hinten sehen kann; dies gilt besonders, wenn sich ein Weg zuerst weitet und dann wieder verengt, da an der breiten Stelle auseinanderstrebende und einander überholende Fußgänger an der engen Stelle wieder aufeinandertreffen.
Paniken entstehen jedoch weiterhin aus vielerlei Gründen an anderen Orten der Welt, an denen sich viele Menschen versammeln, und führen aufgrund der instinktiven Kopflosigkeit und dem Herdentrieb der Menge oft zu Toten und Verletzten, allermeistens aufgrund der Panik selbst, nicht wegen ihrem eigentlichen Grund.
Was für ein Modell stellt nun sowohl Phänomene ruhiger als auch panischer Fußgängermengen möglichst wirklichkeitsgetreu dar? Auftritt Dirk Helbing, Professor der Theoretischen Physik, mit seinem Soziale-Kräfte-Modell und der einfachen Grundgleichung
Hierin ist vi0 die Wunschgeschwindigkeit, in die ein Panik- oder Nervositätsparameter n einbezogen werden kann - je niedriger die Durchschnittsgeschwindigkeit und je panischer man ist, desto mehr steigt die Wunschgeschwindigkeit. ei0 modelliert die Wunschrichtung, die je nach der Größe von n individuell, aus dem Durchschnitt der Richtungen der unmittelbaren Nachbarn oder aus einer Mischung dieser beiden Vorgaben ermittelt wird, was ein mehr oder weniger starkes Herdenverhalten simuliert. Die tatsächliche Geschwindigkeit vi wird dann in der Zeit τi angepaßt, und abstoßende Interaktionskräfte fij mit fremden Fußgängern und fiW mit Hindernissen und Wänden sowie anziehende Kräfte fijatt mit der eigenen Fußgängergruppe und fiKatt mit statischen Attraktionen werden zum Ergebnis summiert, können zur Vereinfachung aber auch weggelassen werden. So einfach, so genial, und hier in Simulationen nachvollziehbar.
Das Ganze gibt's auch in einer Hausarbeit von irgendjemandem zum ausführlicheren Nachlesen und auf den angegebenen Sites oder mit geeignetem Gegoogle zum weiteren faszinierten Vertiefen. Schuld erfüllt?
Die Weltwirtschaft
- Wer etwas kaufen will, braucht Geld.
- Wer mehr kaufen will, als er verkauft, muss Schulden machen.
- Die USA kaufen, also importieren, pro Tag etwa zwei Milliarden Dollar mehr, als sie verkaufen, also exportieren.
- Der dafür nötige Kredit wird hauptsächlich durch amerikanische Staatsanleihen finanziert, die in den letzten Jahren vor allem von den großen Zentralbanken Chinas, Japans, Südkoreas und Taiwans aufgekauft wurden.
- Die asiatischen Banken finanzieren das US-Defizit zum einen, weil sie ihre bislang meist an den Dollar gekoppelten Währungen niedrig und damit exportfreundlich und den Dollar hoch und damit stabil halten wollen, weswegen sie Dollars kaufen, die sie anschließend, um sie sinnvoll zu nutzen, in die Staatsanleihen investieren.
- Zum anderen wollen China, Japan, Korea und die anderen asiatischen Länder den wichtigsten Absatzmarkt ihrer stark exportorientierten Wirtschaften mit allen Mitteln am Laufen halten, weswegen sie die Staatsanleihen nachfragen, was die amerikanischen Zinsen niedrig hält, was die immer fragileren amerikanischen Immobilien und damit die amerikanischen Privatkredite und damit den amerikanischen Konsum stützt und stärkt.
Wenn ich der Bank 10.000 Dollar schulde und sie nicht zurückzahlen kann, Pech für mich. Wenn ich der Bank aber 3.000.000.000.000 Dollar schulde und sie nicht zurückzahlen kann, Pech für die Bank. Und weil die Bank in diesem Fall der Rest der Welt und der Schuldner der einzige kauffreudige Konsument auf dem ganzen Markt ist, wäre es ungut, mehr als ungut, wenn er in die Schuldenfalle geriete. Doppelplusungut.
Darum ist die kürzlich erfolgte Aufwertung des Yuan eine gute Nachricht, weil sie ein erster, wenn auch zaghafter Schritt hin zu einer weniger halsbrecherischen globalen Finanz- und Wirtschaftsordnung ist.
02.08.2005
Robot Rage
So weit so bekannt, aber was das Spiel erst kurzweilig macht, ist, dass man es online mit anderen Menschen spielt, was unendlich viele verschiedene spannende und spaßige Kämpfe garantiert, von den immer unterhaltsamen, oft kreativen, manchmal kuriosen individuellen Bemalungen der Maschinen ganz abgesehen. Schaut hier für das Spiel vorbei und schreibt mir dann, wann ich Euch in der Arena treffen und vernichten soll.
01.08.2005
Das feuchte Sommerloch
31.07.2005
27.07.2005
Pädagogische Psychologie
Zympadie für Mr. Wegens
Aber gut. Mal sehen, was das Fantasy Filmfest Schönes bringt. Nur noch eine Woche!
23.07.2005
Meine BUNTE Welt
Unterhaltungswert kann man dem Blatt ja nicht absprechen, wenn man nur sein Hirn ausschaltet und sich einfach von den vielen Stars und den vielen großen, farbigen Bildern berieseln lässt: Ob Tara Reid als Kind wohl pummelig war? Thomas Helmers "Edel-Loafers von Dolce & Gabbana" (sind die beiden eigentlich noch zusammen?) sehen ausnehmend beschissen aus - genauso wie seine Braut, höhö. Und an Tom und Katie glaube ich immer noch nicht. Dafür sieht Albert II., flankiert von seiner guten und seiner missratenen Schwester, richtig freundlich und sympathisch aus, auch wenn ich trotzdem nicht verstehe, wer mit diesem Mann, an dem alles vom Kopf über den Bauch bis vermutlich zum Albert III. eiförmig ist, auch nur ein illegitimes Kind zeugen möchte. Naja, Nina Hoss finden ja auch einige wahrscheinlich blinde Kretins hässlich. Schade übrigens, dass ich nicht zu den Salzburger Festspielen kann, Hoss und die weiterhin sehr großartige, überaus charmant russische Anna Netrebko ...
200 Schulkindern, die gratis ins Konzert durften, verriet die Netrebko ein Geheimnis: "Von nichts kommt nichts, ich probe bis zu sechs Stunden am Tag."
...hätte ich gerne gesehen und gehört, aber Kartenpreise bis zu 360 Einheitswährung und gut ein Jahr Bestellfrist waren für diesmal doch noch etwas zuviel. Solange tröstet mich eben Kumpel Google.Oh Anna, wann erhörst Du mich endlich? Wie oft soll ich noch Deinen Namen in meine Haut schneiden? Ich- ich- wo war ich? Ah ja ...
Alles ganz happy und very, very beautiful also, doch wehe, wenn man sein Hirn wieder einschaltet und auch die BUNTEn Artikel liest: Frauenglück durch 166 Euro teure Sonnenbrillen. Und 465 Euro teure Plateauschuhe. Und gute, "ungefährliche" Männer, Ärzte zum Beispiel, wie sie die "vielseitige" Christiane Paul liebt, keinesfalls aber Rocker, wie sie die "Elfe" Kate Moss mag. Und vor allem durch Eva Kohlrusch und, bereits im zweiten Absatz, ihre Textbausteine:
Was verführt Männer, wenn sie Macht besitzen, sich reichhaltig sexuell zu bedienen?
Tja, was nur, Eva, Liebste? Was verführt sie dazu? Was bestärkt sie darin? Vielleicht Artikel über Angela Merkel in Prizren, die damit beginnen, was sie anhat? Oder Artikel, die Modestrecken sind, die Werbung sind, die Artikel sind, für einen "award" des Magazins? Oder Interviews, unendlich schleimig wie eh und je, von, mit und für Paul "Spüren Sie ihn gelegentlich?" Sahner? Oder doch winzig kleine, aber groß verräterische Bemerkungen wie die, dass Frauen wie die "exotische" Michelle Yeoh Männer wie den "Teamchef" Jean Todt "ablenken" würden und unser Schumi deswegen nicht mehr siegen könne? Wie ging das noch gleich ...? Ah, hier:GENERAL JACK D. RIPPER
Mandrake, do you realize that in addition to fluoridating water, why,
there are studies underway to fluoridate salt, flour, fruit juices,
soup, sugar, milk... ice cream. Ice cream, Mandrake, children's ice
cream. [...] A foreign substance is introduced into our precious
bodily fluids without the knowledge of the individual. Certainly
without any choice. That's the way your hard-core Commie works.
GROUP CAPT. LIONEL MANDRAKE
Uh, Jack, Jack, listen, tell me, tell me, Jack. When did you
first... become... well, develop this theory?
GENERAL JACK D. RIPPER
Well, I, uh... I... I... first became aware of it, Mandrake,
during the physical act of love.
GROUP CAPT. LIONEL MANDRAKE
Hmm.
GENERAL JACK D. RIPPER
Yes, a uh, a profound sense of fatigue... a feeling of emptiness
followed. Luckily I... I was able to interpret these feelings
correctly. Loss of essence.
GROUP CAPT. LIONEL MANDRAKE
Hmm.
GENERAL JACK D. RIPPER
I can assure you it has not recurred, Mandrake. Women uh... women
sense my power and they seek the life essence. I, uh... I do not
avoid women, Mandrake.
GROUP CAPT. LIONEL MANDRAKE
No.
GENERAL JACK D. RIPPER
But I... I do deny them my essence.
Meine Videothek
Wenn der Plattenverkäufer noch nie vom King und von Prince gehört hat, fliegt er raus.
Wenn die Bäckersmagd nicht weiß, was eine Brezel ist, wird sie im Mühlbach ertränkt.
Überall, wo man arbeitet, wird Fachwissen verlangt.
Nur nicht in meiner Videothek. Ähh, unsere DVDs sind alle RC1 ...RC2 ...genau, ja, RC1, ich meine RC2! "Zympadie für Mr. Wegens", bitteschön. Wir haben jetzt tolle neue Filme reinbekommen, "Blade: Trinity", "Trouble ohne Paddel" und "Constantine". Sie leihen alle "Star Wars"-Filme aus? Wie, kommt da jetzt ein neuer?
Warum gehe ich eigentlich da hin?
17.07.2005
Fantastic Four
Apropos Spiegel
16.07.2005
Der Spiegel
Mit 14 fand ich die großen, bunten Fotostrecken, zwischen denen sich allzu kurze, schlampig recherchierte, tendenziöse, bisweilen verzweifelt auf Kurzweiligkeit frisierte, immer mit einer oft gezwungenen Anekdote eingeleitete Artikel schlängelten, gut.
Mit 14 verschlang ich froh die endlosen, von keiner Information getrübten Stimmungs- und Atmosphärenberichte über Politiker, Manager, Sportler oder auch einfache Bürger.
Mit 14 hielt ich die Umfragehäppchen für bedeutsam.
Mit 14 hielt ich die Erklärungen in den Wissenschaftsartikeln für richtig.
Mit 14 freute ich mich jede Woche auf das halb bis gar nicht bekleidete Mädchen unter den "Personalien" und nahm auch die vielen schönen Frauen in den anderen Fotos, die oft kaum etwas mit den zugehörigen Artikeln zu tun hatten, gern zur Kenntnis.
Mit 14 las ich jede Woche den "Spiegel".
Ich bin nicht mehr 14.
Der Strukki
Ich mache einen Scherz, dass die vorgestellte Hierarchie ein wenig wie eine Pyramide wirke, immer noch säuglinghaft ahnungslos. "Das wäre doch illegal, haha. Haha", sagt sein Chef, und wir vereinbaren einen erneuten Termin einige Tage später, und wieder zuhause kann ich so lange nicht einschlafen, bis ich mich endlich durch Mama Google aufklären lasse. Hier zum Beispiel. Oder hier. Ich sage ab, erschrocken, aber erfahrener, und er versucht noch, mich umzustimmen, doch vergebens, und er geht, in eine dunkle Zukunft.
Bosse wie Kohlfreund Reinfried Pohl von der DVAG und Schröderfreund Carsten Maschmeyer vom AWD (siehe Bild) machen ihre zahllosen Millionen auf dem Rücken ebensovieler armer Teufel unten in der Pyramide, die durch ihren "Traumjob" nach und nach Freunde, Geld und Gesundheit verlieren, der Wirkung von Tom Cruises "Kirche" nicht unähnlich. Seid gewarnt!
Leser B. R.
11.07.2005
Carole Pateman
Ich prophezeie: Die Gleichberechtigung wird erst erreicht sein, wenn Männer von schönen Frauen auf Fotos nicht mehr so elend wachhundhaft besitzerstolzierend stieren und ich nicht mehr jeden Blogeintrag als Alibi nutze, um nach Nackedeis zu googlen. Vielleicht 20006?
Apropos Tom Cruise
10.07.2005
Idomeneo
Nicht so gekonnt gesungen, aber sehr sympathisch ist der kürzlich gesneakte, mit 138 Minuten erstaunlich kurz(weilig)e Bollywoodfilm "Saathiya" mit einer umwerfenden Rani Mukherjee, die in unbewegten Bildern leider nicht ganz so gut zur Geltung kommt, einem (unfreiwillig?) komischen, aber liebenswerten Vivek Oberoi und natürlich auch einem Cameo von Shahrukh Khan. Ebenfalls empfehlenswert sind die herrlich realistischen, also düsteren "Batman Begins" mit dem unschlagbaren Christian Bale und, tatsächlich, "War of the Worlds", zumindest in allen Szenen, deren Schwerpunkt nicht auf Tom Cruise liegt, oder wenn man einfach nicht auf ihn achtet, den alten scientounlogischen Irr-
Doch noch ein geltendes Foto gefunden!
Vielleicht ist im Penthouse auch Platz für drei ...
Neues aus der Prawda
In late May, the secretary-general of Amnesty International compared the detention centre in Cuba [Guantánamo Bay] with a Soviet gulag. Mr Bush called the analogy "absurd" (which it was: the gulags were essential to the operation of the Soviet state).
Ist die staatssystemische Notwendigkeit aber wirklich das Erste, was einem beim Wort "Gulag" einfällt? Oder etwas anderes? Warum erwähnt der Autor sie dann? Weil er das andere nicht widerlegen kann?Kassandra
Obwohl: Heidi Klum verlässt morgen Seal, zieht mit mir in ein Penthouse hoch über New York, und wir verlassen nie mehr das Bett ... Einen Versuch ist es wert!
04.07.2005
Wozu arbeiten?
02.07.2005
The chickens come home to roost
27.06.2005
Hamilton Naki
Update [01.06.07]: Naja, vielleicht war Hamilton Naki doch nicht sehr, sondern nur recht bemerkenswert.
21.06.2005
Wann ist ein Mann ein Mann?
(Zu einem Mann, der eine Pizzaschachtel in den Händen hält) "Ey, krieg ich ein Stück?"
"Äh, nein."
"Komm, ist die Pizza kalt oder was? Willst Du sie ganz allein essen? Hast Du soviel Hunger? Was machst Du? Bestimmt Student, oder? Was, Zivi? Sozialarbeit, Altersheim und so, oder? Bist Du da auch so sozial? Alter, nur ein Stück! Warum nicht? Ey, ein Stück, mehr will ich ja gar nicht, sei mal zivil ..."
Einige Haltestellen und circa fünftausend weitere in weinerlichem Singsang vorgetragene Bettelworte später steigt der Pizzamann aus, und ich kann den nächsten Satz des integrationstraumatisier(en)t(d)en Jungen mitsprechen:
"Ey, ich wollte eh nix von seiner Pizza!"
Während - wirklich - über die ständig die neuesten "Hits" plärrenden, turbohip knarzenden Buslautsprecher Grönemeyers "Männer" läuft, wendet sich seine Aufmerksamkeit alsogleich zwei Mädchen zu, die rechts von mir sitzen:
"He, psst! Nicht Du, die andere, die ist viel hübscher! Hey, sagt Ihr mir Eure Namen? Verratet Ihr mir Eure Namen? Wie, nein? Hey, Du bist echt voll süß, sollen wir uns mal treffen? Alter, was ist denn, redest Du nicht mit mir oder was? Bin ich nicht süß genug oder was? Ey, ich hab ..."
Gefühlte zehn Tage später steigt er aus, streckt den Mädchen erwartungsgemäß seine Zunge entgegen und macht ihnen - wirklich - eine lange Nase, aber was mich schockt, ist, dass der "Junge" legere Geschäftskleidung inklusive Krawatte trägt und mindestens 30 Jahre alt ist. Erwachsen.
Aber wahrscheinlich muss das so sein, die Kohlsuppe ist längst, längst nicht ausgelöffelt, und immer, wenn wir unter schlimmem Bauchgrimmen glauben, wir hätten's endlich geschafft, wird nachgeschenkt, bis es schwappt, nächstens mit freundlicher Empfehlung der ersten Köchin des Hauses, Suppe wieder und wieder. Pizza gibt es nicht.
Der freie Markt, der freie Markt, der hat immer recht
Feminists have long had two aims for the workplace. First, that women should be equally represented across the workforce and in all types of jobs. Second, that the sisterhood should be paid as much, or as little, as men doing the same job. They thought these aims were complementary: in fact, they may conflict.
Ein weiteres Beispiel des Prawda-Syndroms? Aber was soll ich sonst lesen? Ein Magazin von deutschen Journalisten? Puh-lease!Der Archipel
13.06.2005
Der Junge mit der Strähne
Ich will Dich spüren, Dich fühlen, Dich berühren, immer und immer wieder.
...überfliegen meine nach stundenlangen Theaterproben allzu müden Augen, ohne es weiterzusenden, erkennen nur, dass die in schnörkliger Schrift geschwungenen Wörter keine Adresse enthalten, und ich drehe den Zettel wieder um, frage mich, warum der Junge mit der Strähne erwartet, dass ich Hausadressen zu Handynummern kenne, und gebe ihm mit keiner Ahnung seine Nachricht zurück. "Nicht?" und "Schade", und er ist weg, und ich erröte, keine Sekunde später, in Scham für meine Totenreflexe und meine Polarabfuhr, in Verblüffung, in Verstehen ...und in Freude. Auch in diesem grauen und arbeitsvollen Frühling schießt Cupido noch für mich, noch mit Schrot, jaja, aber soviel schöner als ohne. Danke, Junge mit der Strähne!11.06.2005
The great stitch-up
09.06.2005
The Editing Room
DARTH HAYDEN CHRISTENSEN
Where's Natalie Portman? Suddenly I am worried about her again.
IAN MCDIARMID
It seems that in your overacting, you killed her.
06.06.2005
Apropos Hackfleischsosse
Es reicht nicht, dass ich wie ein Maniker im homizidal-psychotischen Stadium unter höllischem Gurgeln ins Bad unseres Gästehauszimmers gestürmt bin und dabei unseren armen, sich gerade die Hände waschenden Teamjuror völlig verängstigt habe.
Es reicht nicht, dass ich die gesamte winzige Nasszelle rot und gelb vollgeballert habe wie George Bush sein Verbindungshaus, und meine Knie dazu. Zum Glück hatte ich gerade keine Hose an. Nein, nicht fragen.
Es reicht nicht, dass ich den Pladder auf Händen und Knien und mit Klopapier und Lappen aufwischen musste, halbnackt in der klaustrophobischen, gekachelten, stinkenden Zelle eingeschlossen wie ein Gulaghäftling in verschärfter Isolationsfolter.
Es reicht nicht, dass ich auf dem nachfolgenden Debattierball nichts vom herrlichen Essen kosten konnte, rein gar nichts. Okay, außer dem Nachtisch.
Nein, wen treffe ich, als ich nach dem Ball, zurück im Gästehaus, um halb drei Uhr morgens verstohlen aus unserem Zimmer schleiche, um Eimer, Mop und Lappen im Schutze der Nacht unbemerkt zur Rezeption zurückzubringen, damit sich in der notorisch klatschfreudigen Debattiergemeinde keine hässlichen Gerüchte verbreiten? Das süße Mädchen. Und es ist auch noch sehr helle und merkt sofort, was Sache ist, ich aber lüge reflexhaft, uns sei "was umgefallen", grinse falsch, versinke im Boden und schlafe mit schrecklichen Gewissensbissen ein.
Zur Beruhigung meiner gerechtigkeitsliebenden Leser sei aber erwähnt, dass ich ihm am nächsten Tag die Wahrheit gesagt und meine Lüge wie oben begründet habe, und es hat es, helle und verständig, natürlich begriffen, gelächelt und eine geraucht, und das war diese Geschichte, aber so ist das Leben. Typisch. It never rains, it vomits.
Okay, okay, fünf Euro in die Kalauerkasse ... Zehn.
Fragen, die keiner stellt
05.06.2005
Post mortem
Empfehlenswerte Kinofilme, die Dritte
"Kingdom of Heaven" war trotz oder vielleicht gar - schluck - wegen Orli durchaus genießbar und mit dem schlichtweg genialen Ghassan Massoud als Saladin und der trotz fingerdicker Kajalbalken und viel zuvieler Kleidungsstücke weiter lieblichen Eva Green sogar ziemlich gut. Das Gleiche trifft für den spannenden und sanften "The Interpreter" mit der niedlichen Nic und Sean Penn und den feinen kleinen "Maria Full of Grace" zu und bedingt auch für den braven, aber gut gespielten "The Merchant of Venice" und für "Revenge of the Sith", von dem wenigstens ich mir aber mehr gewünscht hätte: mehr inneren Kampf in Anakin! Mehr Widerstand von den Jedi! Mehr Lebensmut in Padmé! Und vor allem: mehr Vader! Aber in Ordnung, einmal weinen ist auch genug.
Durchs wilde Blogistan
31.05.2005
Schöne neue Welt
Als Resultat der neurowissenschaftlichen Forschung dürfte es bald neue Medikamente geben, die geistige Funktionen durch Veränderung von Gehirnfunktionen modulieren oder wiederherstellen. Das wird uns endlich erlauben, viele psychiatrische Erkrankungen oder auch ganz normale Alterserscheinungen wie die senile Demenz positiv zu beeinflussen. Es eröffnet aber erstmals auch die Möglichkeit einer "kosmetischen Psychopharmakologie", etwa in Form alltagstauglicher und für den Dauergebrauch geeigneter Stimmungsaufheller.
Wer wird das Soma zuerst schlucken? Stewardessen, damit sie ihren Passagieren einen immer fröhlich lächelnden Service bieten können? Ein-Euro-Jobber, damit sie ihr Leben leichter ertragen lernen? Kinder, damit sie ihrer Familie bezaubernd glücklich scheinen? O brave new world, that has such people in't!25.05.2005
Der Deutsche Debattiermeister ...
Es gibt zwei Arten von Clubs und Rednern in Deutschland. Die einen denken zuerst an sich, die anderen an die anderen. Gut, dass die Münchner zu den Guten gehören, so dass ich mich auf ein wunderbares Wochenende freuen kann, auch wenn unser Team aller realistischen Voraussicht nach nicht weiter als bis ins Viertelfinale kommen wird. Mindestens als Zuschauer werde ich aber natürlich am Halbfinale und am Finale teilnehmen, nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass
Ja, mein Gott, irgendwie muss man sich als Single doch bei Laune halten. Besser Photoshop als gar kein Sex!
23.05.2005
Nichts ist so alt ...
P.S.: Neueste Meldung: Gerhard von Schröder verkündet, dass man Merkel in vier Monaten in die Ecke gedrückt habe, dass sie quietscht.
22.05.2005
Cidädle de Deus
Ich esse eine "Riesen"-Rote am Hauptbahnhof, als ein winziges Muttchen wie direkt aus dem heruntergekommensten, heizungslos kältesten Petersburger Wohnblock auf mich zugewankt kommt, auf Krücken, unglaublich faltig und mit Bäuerinnenkopftuch. Sie fragt mich mit brechender Stimme, ob ich einen Euro für sie hätte, und als ich ihn ihr gebe, erteilt sie mir "Gottes Segen, Gottes Schutz" und geht weiter, nach Cannstatt oder vielleicht Sibirien.
Am nächsten Tag mampfe ich Freiheitsfritten in der S-Bahn, und als ich den zugehörigen Burger aus der Tüte hole, fragt mich die mir gegenübersitzende, klapperdürre und zerzauselte, aber stark geschminkte Frau, ob ich ihr etwas zu essen geben könnte, sie habe seit Tagen nichts mehr zwischen den Zähnen gehabt und "kriege nichts mehr". Ich gebe ihr meine Pommes und mache sie damit glücklicher und mich nachdenklicher als seit langer Zeit. Wirkt sich Hartz IV schon jetzt so sehr aus? Oder bin ich einfach nur in eine temporale Anomalie gestolpert und habe für 24 Stunden 1830 erlebt? Oder 2030?
19.05.2005
Ur ye threatenin' me, master Jedi?
"Is it possible to learn this power?"
"Nae frae a Jedi."
Via whoohoo. Womit auch die Frage beantwortet wäre, was ein echter Sith unter der Kutte trägt.